Ihr habt mir ein Fest bereitet!
Mein Baby, mein Herzblut, liebe Zuhörer, ihr habt es wirklich freundlich empfangen, obwohl es eine recht fremdartige Geschichte ist, die ich euch da aufgetischt habe, weit ab von den vertrauten Ritualen der BDSM-Literatur. Es war mehr Ausflug ins Völkerkundemuseum oder in eine Meditationssekte als das, was ihr aus der ein-SCHLÄG-igen Literatur kennt. Natürlich habe ich mich bemüht, die Mischung stimmen zu lassen, auch indem ich euch habe abstimmen lassen. Gab es sowas schon mal bei einer Lesung? Ich wüßte es gern. Ihr habt so lieb mitgemacht! Ich danke euch. Ich war auch gern bereit, noch mehr Fragen zu beantworten, aber ihr wart ja sehr still. Ich hatte das Gefühl, ihr wolltet erst einmal diese Eindrücke auf euch wirken lassen — oder konntet ihr mit der ganzen Chose vielleicht nichts anfangen? Jemand hatte auf seinen Wahlzettel unten geschrieben: "Musik und tanzen". War das eine Frage nach einer Thematik in dem Buch oder ein Alternativvorschlag zum Vorleseprogramm? Und warum hat diese(r) anonyme Schreiber/in nicht gleich was für uns getanzt? Vielleicht einen Kriegstanz? Das hätte jedenfalls zum Thema gepasst.
Und was zum Thema auch passte, war, daß wir ja eine lebendige Amazone dabei hatten, und die sind nicht leicht zu handeln, es sei denn, man gehorcht! Ja, wenn sie nicht grade ihr Wurfbeil dabei haben, spalten sie den Raum mit ihrer Stimme. Also, werte Freunde, wenn eine Amazone, noch dazu eine Erynnie mit Strafbefugnis, erst einmal in Fahrt ist, ärgert man sie besser nicht...
Und nicht zu vergessen: Das war mehr als eine Aufführung, das war ein Moment, wo sich ein Spalt zu einem anderen Universum öffnet, durch den manchmal auch lebende Charaktere aus der einen in die andere Welt herübertreten.
Allen, die das Buch noch nicht durchgelesen haben — es ist ja auch ein volles Pfund Papier! — kann ich schon mal verraten, daß es einen ganz ungewöhnlichen Schluß hat, den niemand, aber wirklich niemand vorhersehen kann. Und darauf schließe ich eine Wette ab.