Sonntag, 31. Mai 2020

Eine Nacht beim Dogen

»Er ist hübsch, nicht wahr?«
»Bezaubernd«, gab ich meinem Chef recht.
Die Augen des jungen Mannes funkelten. Tanguta richtete sich nun ganz auf, und die Beine, die sich um seine Oberschenkel geschlungen hatten, lösten sich und entspannten sich.
Tanguta erhob sich. Er wandte sich zum Bad. Ich blieb sitzen, denn nichts anderes war befohlen. Der Prinz richtete sich halb auf und stützte sich auf den einen Arm. Mit der anderen Hand strich er über meine Wange und mein Kinn.
Überraschenderweise sprach er Lingo.
»Du bist seine Leibwache?« forschte der Junge, stellte eine Frage, deren Antwort offensichtlich war, aber natürlich antwortete ich respektvoll mit »Ja«.
»Bist du sein Geliebter?« wollte er wissen.
»Nein, ich arbeite für ihn.«
Er setzte sich auf und zog das Schlaftuch von meiner Schulter. Seine Hand glitt über meinen Arm.
»Ich bin Temiz Altindoğan Junior«, sagte er.
Inzwischen war der Doge zurück. Er streckte sich neben seinem Gast aus und schloss die Augen.
»Ja, schmust ihr noch ein bisschen, dabei kann ich gut einschla­fen«, murmelte er.
»Exzellenz, haben wir Erlaubnis…« begann ich halblaut.
»Ja, klar. Alles, was ihr wollt«, gab er gut gelaunt zurück.

Tag 31: Was sind deine nächsten Ziele, und welche Schritte stehen dir als Nächstes bevor?

  #charactersofoctober #desschreiberswildeträume Fido: Mein Ziel ist es, den Kurs der Annäherung von Menschen und Thieren weiter zu verfo...