Sonntag, 14. Mai 2017

Mein heimliches Venedig, 2. Teil

 
 Kleine Häfen gibt es an jeder Ecke, Zweckbauten aus dem späten Mittelalter
 De Chirico lässt grüßen... Und so gondeln die Ureinwohner dieser Stadt. Singen tun sie dann auch nicht.
 Diese Mohren -- es gibt viele wie diesen -- sind vom Dienen schon ganz abgewetzt
 Einhorn oder bepelztes Nashorn? Ich vermute, der Künstler konnte sich nicht entscheiden.

 Auch Löwen werden manchmal rasiert. Dieser ist antik.
 Auch bei Sonne kann ein Schirm helfen.
 Die Stadt tendiert zum Zerbröseln.
Diese Beziehung ist noch byzantinisch.
Mysteriös ist auch, dass mein Auslöser zweimal versagte, als mir der Schuss besonders wichtig war. Das eine Mal war es eine Aufnahme, wie die Einheimischen sich von einer Gondel übersetzen lassen, eine Fahrt vielleicht zur Arbeit, eine Fähre über den großen Kanal. Sie stehen auf solchen Fahrten aufrecht im Boot. Ernsthaft und balanciert. Ich hatte schon lange den Verdacht, dass es in Venedig ein zweites Venedig gibt, das sich den Touristen verschließt. Ein Wirt einer Bar, die in einem gut verkauften Buch steht, bemerkte, dass wir reinschauten, und als wir ein paar Schritte weiter waren, wurde diskret die Tür zugemacht. Mit den schätzungsweise sieben oder acht Gästen war man nun unter sich.

Samstag, 13. Mai 2017

Mein heimliches Venedig

Vor etwa 45 Jahren war ich zuletzt in Venedig. Ich biege in einen Hof ein und stehe stocksteif da. Wie wahrscheinlich ist es, einen der Tausende von Höfen wiederzufinden, gerade den, dessen Bild man als besonders gelungen, als besonders typisch, als Ikone gehütet hat?
 
Und noch weiter. Dieser Sotoportego führt zu einem Haus, das ich als Schauplatz ausgewählt habe für den Einbruch, den Lelo bei seiner Tante Nox begeht.
 Die Bäume und üppigen Rankpflanzen sind inzwischen entfernt, dafür ist die kleine Gondelwerft zu einem Garten geworden.
Doch besuchen wir nun die Insel Torcello. Sie liegt mitten im Sumpf und zeigt eine byzantinische Basilika, einen Campanile, der auch zu San Marco in Venedig passen würde, und ein Zauberding von einer Santa Fosca. Davon später. Hier aber die Brücke, die inzwischen renoviert ist und die Faxen vieler Touristen aus Ost und West erträgt.
Die Insel ist inzwischen arg überpflegt. Damals fotografierte ich den Campanile durch einen Schleier aus Schilf; inzwischen ist da kein Schilf mehr, sondern gemähter Rasen. Als hätte man den nicht überall. Wäre sie noch so wie früher, könnte man sich noch besser vorstellen, wie Lelo seine Strafe auf dieser Insel absitzt, von Amazonen schikaniert und in einen langen Arbeitstag eingespannt.
A propos Lelo. Einen jungen Mann, auf den die Beschreibung gut passen würde, sah ich zeichnend vor dem Bild, das mich bei meinem ersten Besuch im Guggenheim-Museum am stärksten beeindruckt hat, Empire of Light.
Und noch was entdeckt. Wir erinnern uns vielleicht -- meine lieben 3 Leser --, dass der Name des Dogen Tanguta im Sitzungssaal eingeschrieben ist. Ich nahm seinen Namen von den Tanguten, einem zentralasiatischen Volk. Und was sehe ich da auf einer großen Asienkarte aus dem 15. Jh., der berühmten Karte des Fra Mauro?
TANGUT.
Noch ein paar Verwunderlichkeiten? Astrologische Parallelen. Vor dem Arsenal wachen Mars und Neptun, der Gott des Krieges und der Gott der Meere. In meinem Geburtshoroskop ist Mars der Herr des Monats, ist bei mir sehr stark aspektiert, und Neptun der Herr der Stunde, und sie stehen auch noch in Opposition zueinander, also gegenüber.
Das Typische an solcher Suche nach Symbolen ist wahrscheinlich, dass man immer etwas findet, wenn man sucht.


Tag 31: Was sind deine nächsten Ziele, und welche Schritte stehen dir als Nächstes bevor?

  #charactersofoctober #desschreiberswildeträume Fido: Mein Ziel ist es, den Kurs der Annäherung von Menschen und Thieren weiter zu verfo...