FetLife und andere Portale ziehen die Schraube enger. Das wird durch die neuen Gesetzesvorhaben SESTA & FOSTA bewirkt, die zur Zeit diskutiert werden und die offenbar den Puritanismus aus der Mottenkiste holen sollen. Das ist bedenklich, denn diese Veränderungen betreffen alle Nutzer der Portale, aber es gibt kaum Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren. Klar, da gehen demokratische Rechte den Bach runter. Wir werden erst wieder eine Begeisterung für Demokratie sehen, wenn alle verstehen, was es bedeutet, wenn scheinbar selbstverständliche Freiheiten verloren gehen.
Niemand führt so inflationär das Wort "freedom" im Munde wie die Wortführer der USA, und niemand geht so unsensibel mit den Freiheiten der eigenen Verbündeten um.
Wir haben das anderwo diskutiert, Freunde, Feinde und ich. Allerdings finde ich, dass Panik nicht sein muss. Denn wenn wir die reale BDSM-Szene weiter ausbauen, wie es früher schon der Fall war, müssen wir uns darum nicht groß kümmern. Die Online-Kontakte werden ebenfalls ihre Erscheinungsform verändern, neue Bezeichnungen werden die Filter im Netz umgehen, und ich fände es keinen Schaden, wenn es insgesamt ein wenig dezenter zugehen würde, auch wenn man es nach wie vor im realen Leben mit der gleichen Leidenschaft treibt. Heimlichkeit birgt natürlich Gefahren, und die Öffentlichkeit war ein Sicherheitsfaktor und hat geholfen, diese Variante der Liebe von ihrem Nimbus des verboten Sündigen und sogar Verbrecherischen zu befreien. Aber ich glaube an den Ideenreichtum des Menschen, wenn ihn eine Sehnsucht beflügelt, und Sehnsucht habe ich zuletzt viel weniger erlebt als Sattheit. Das jederzeit mühelos Erreichbare verliert seinen Reiz. Die Romantik verfliegt. In der Internet-Szene haben sich Leute breitgemacht, die mit unserer Beschreibung von BDSM nichts mehr zu tun haben, ja, die Ansichten äußern, die verraten, dass sie BD, SM und D/s sogar eher verachten. Die Attribute unserer Leidenschaft sind zu bedeutungslosem Dekor für eher banale Varianten von Sex verkommen. Und für einige geht es nur und nur um Geld. Vor allem diese rein im Internet agierenden Geldherrinnen missbrauchen die Kennzeichen und die Vokabeln des BDSM, um daraus ein sinnentleertes Zerrbild zu machen. Solche Kräfte gehören nicht in die Portale, und ich finde es richtig, dass FetLife sich dagegen zur Wehr setzt.
Haben sich nicht manche vertraulich geäußert, sie würden es vermissen, so ein wenig im Verborgenen zu agieren, das sei ihnen lieber als die Banalisierung der Internet-Gruppen? Voilà, da ist es wieder.
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