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Als Hieronymus eben daran dachte, dass Grif ihm doch einen Besuch versprochen, klopfte es leise.
Hieronymus erhob sich und näherte sich vorsichtig der Tür. Es war Grif, und er sah sich um, als er eintrat und verriegelte gleich hinter sich.
»Sind sie nun glücklich?« fragte Hieronymus, der sich nun eigentlich ein wenig gestört fühlte, aber auch froh, nicht mehr allein zu sein. Denn so, wie die Burschen da immer wilder wurden, war er froh, einen von ihnen bei sich zu haben, der anscheinend noch bei Verstand war.
»Sie sind unerträglich«, stöhnte Grif, sie haben sich vollgeschlagen, und jetzt zanken sie sich.« Er setzte sich auf einen der Stühle. »Du kannst froh sein, nicht dabei zu sein.«
»Werden sie sich nicht über dich ärgern?«
»Warum?«
»Weil du mir geholfen hast, mich zurückzuziehen.«
»Aber nein, das wollen die anderen auch, dass du deine Ruhe hast, da sind wir uns einig.«
»Worum ging es?« wollte Hieronymus eigentlich nicht wissen, aber er hatte den Wunsch, Grif sein Interesse zu erweisen.
»Um das Pferd und den Sattel. Aryol will den Sattel haben, aber Sokol sagt, er habe ihn schon Mägra versprochen, das ist einer der Nachbarn, die gerade bei uns sind. Und nun ist Mägra böse auf Sokol, weil Aryol ihn nicht hergibt, und da schlagen sie sich. Das kann dauern.«
»Wer schlägt sich, Aryol und Mägra?«
»Ja, und die Nachbarn sind auch auf verschiedenen Seiten, es geht auch um das Pferd, das jeder haben will.«
»Sie werden irgendwann wieder hier hereinwollen«, befürchtete Hieronymus, »ich kann doch nicht die ganze Nacht hier bleiben.«
»Doch. Sie wissen ja, dass du hier bist. Sie gehen zu den Nachbarn.«
»Aber wenn sie sich prügeln, wie geht das denn aus?« fragte Hieronymus besorgt.
Grif lachte. »Ein blaues Auge, ein ausgeschlagener Zahn… Aryol ist dafür Spezialist. Du hast ja gesehen, ihm ist gerade ein Zahn nachgewachsen, das macht er öfter.«
»Also harmlos?«
»Wir Thiere tun uns nichts ernstlich. Hast du je gehört, dass wir gegeneinander Krieg geführt hätten? Ich glaube nicht.«
Grif saß da und schaute auf das Essen auf dem Tisch.
Hieronymus fiel ein, dass er ihm nichts angeboten hatte, aber war er denn nicht auch satt? Vorsichtshalber fragte er ihn, ob er etwas davon essen wollte. »Ja, gern!« antwortete Grif und nahm sich ein Stück Brot und legte eine Scheibe Wildschweinspeck drauf.
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