Neue Gestaltung meiner Postille online. Ich war erstmal vorsichtig, ob das mit dem Hochladen auf den Server funktioniert (bin so bißchen verpeilt, was Pfade beim ftp betrifft), aber es hat geklappt.
Hier die neue Site.
Sonntag, 20. September 2015
Baustelle!
Verehrte Leserinnen und Leser, die Seite "hausmacht.de" wird zur Zeit umgebaut. Ich hoffe, daß ich in wenigen Stunden Vollzug melden kann!
Bitte den Ausfall des Zugangs zu entschuldigen!
Bitte den Ausfall des Zugangs zu entschuldigen!
Montag, 14. September 2015
Ta-Da!
Heute kam das Paket mit zwei Exemplaren des Romans, und sie sehen gut aus! Es ist eine Menge Stoff, 508 Seiten in Großformat mit 18 farbigen Bildern im Innenteil.
Wie begehen wir dieses Event?
In Kriegsbemalung oder im Smoking?
Meine Helden haben viele Gesichter und erzählen eine ganz und gar erstaunliche und unerwartet endende Geschichte mit viel Machtgefälle, Sinnlichkeit und vollkommener Hingabe. Leseproben gefällig? Hier, hier und hier.
Druckversion als Softcover 17x22cm: 19,90€
E-Book in gängigen Formaten 10,99€, einen Monat lang nach Veröffentlichung zum Subskriptionspreis von 8,99€
Eine Hardcover-Ausgabe kann vorbereitet werden, wenn der Wunsch besteht.
Bestellmöglichkeit bei Books-On-Demand und demnächst auch bei anderen Anbietern.
Wie begehen wir dieses Event?
In Kriegsbemalung oder im Smoking?
Meine Helden haben viele Gesichter und erzählen eine ganz und gar erstaunliche und unerwartet endende Geschichte mit viel Machtgefälle, Sinnlichkeit und vollkommener Hingabe. Leseproben gefällig? Hier, hier und hier.
Druckversion als Softcover 17x22cm: 19,90€
E-Book in gängigen Formaten 10,99€, einen Monat lang nach Veröffentlichung zum Subskriptionspreis von 8,99€
Eine Hardcover-Ausgabe kann vorbereitet werden, wenn der Wunsch besteht.
Bestellmöglichkeit bei Books-On-Demand und demnächst auch bei anderen Anbietern.
Montag, 31. August 2015
Doch noch anders
Es dauert noch ein bißchen. Es gab Änderungen. Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich beim Außentitel nicht richtig gemessen habe, also noch mal. Bedeutet natürlich Verlust von Zeit und einem halben Hunderter. Lehrgeld! Jetzt wird das Kompendium etwas größer, nämlich 17x22 statt A5, das bedeutet 100 Seiten weniger, nämlich 508. Und 18 farbige Bilder im Innenteil! Zum vorher schon angekündigten Preis.
Mittwoch, 12. August 2015
Ein neuer Roman: Homsarecs!
Es ist ein Fantasy-Roman mit einer märchenhaften Verklärung der BDSM-Welt. Eine andere, wilde Spezies der Gattung Mensch tritt in Erscheinung, die Homsarecs. Regelmäßige Leser der SCHLAGZEILEN werden die linke Dame auf dem Titelbild -- neueres Posting -- erkennen, es ist Salix, die schon in einer Fortsetzungsgeschichte auftrat. Dies nun ist das Hauptwerk, in dem wir Salix wiedertreffen werden, und vor allem den Helden Iván, der seine Geschichte selbst erzählt, wir werden verschiedene Schauplätze besuchen wie Venedig und Tallinn, werden um das Leben mancher Helden bangen und überraschende Wendungen erfahren. Hier gibt es Näheres über das neue Buch.
Freitag, 3. April 2015
Familie mit Schattenseiten
Wer sich in irgendeinem Charakterzug in einer Minderheit befindet, der sucht in gleichartigen Menschen seine Familie. Das kann sein, weil es sich um positive Erfahrungen handelt, die man mit Gleichgesinnten teilen möchte, wie es bei spirituellen Gemeinschaften ist, die aus gleichen Erfahrungen schöpfen. Bindend ist hier nicht nur das gleiche oder vergleichbare Denken, wie wir es bei politischen Parteien finden. Es sind vielmehr die gleichen Erfahrungen, die eine noch stärkere Verbindung schaffen. Das ist so bei Meditationspraxis, die mehr anspricht als den reinen Verstand; das ist umso stärker da, wo die Triebebene mit eingebunden ist, die die Gemeinsamkeit auf mehreren Ebenen erzeugt: auf der Verstandesebene, auf der emotionalen, der sozialen Ebene und sexuell.
Man stelle sich vor, wie intensiv eine Beziehung wird, die alles das einbindet. Man teilt ähnliche Gedanken, man verliebt sich, man verbringt gemeinsam Zeit, man hat eine sexuelle Beziehung. Und dann habe ich noch eine Komponente hinzuzufügen, nämlich das Machtgefälle, das eine weitere Bindung bedeutet.
Wie könnte ich das alles aufgeben? Das müsste ja ein Loch in mich reißen. Eins davon, ja, das wäre möglich (einige von uns geben ja erstmal die Verstandesebene auf, hihi), wir können das Emotionale reduzieren und spielen, ohne uns zu verlieben -- nicht immer machbar --, wir können das Sexuelle in den Hintergrund treten lassen, vielleicht, wenn wir älter werden; und dann stecken wir auch noch in einer sozialen Verbindung, die nur dann einigermaßen stabil ist, wenn sie aus zwei Personen besteht. Sobald dritte und vierte Personen in das Gemenge eintreten, kommt Dynamik in die Sache, und das ist nicht nur für die Beteiligten interessant.
Da wird man dann unter die Lupe genommen, und die "Szene" entwickelt vor allem bei spannenden Entwicklungen eine große Beobachtungsgabe. Die Fantasien anderer haften sich an die Situation und lassen eigene Filme ablaufen, die nicht viel mit dem zu tun haben müssen, was wirklich passiert.
Wie können wir verhindern, dass da Monster entstehen?
Wir müssen ein anderes Bild von der "Familie" bekommen. Nicht alle, die freundlich sind, sind unsere Freunde. Nicht alle, die nett zu uns sind, wollen wirklich unser Glück. Manche wollen das ehrlich. Von diesen wissen nicht alle, was unser Glück wirklich ist.
Wir wissen es selber auch nicht immer.
Manchmal passieren Dinge, die zunächst sehr schmerzlich sind und dann doch zum Guten ausgehen. Manchmal will jemand einen Keil zwischen andere treiben und erreicht doch nur, dass sie sich versöhnen. "Ich bin ein Teil von jeder Kraft / Die stets das Böse will und stets das Gute schafft."
Dennoch hätte soziales Fasten in dieser vorösterlichen Zeit uns möglicherweise ganz gut getan.
Man stelle sich vor, wie intensiv eine Beziehung wird, die alles das einbindet. Man teilt ähnliche Gedanken, man verliebt sich, man verbringt gemeinsam Zeit, man hat eine sexuelle Beziehung. Und dann habe ich noch eine Komponente hinzuzufügen, nämlich das Machtgefälle, das eine weitere Bindung bedeutet.
Wie könnte ich das alles aufgeben? Das müsste ja ein Loch in mich reißen. Eins davon, ja, das wäre möglich (einige von uns geben ja erstmal die Verstandesebene auf, hihi), wir können das Emotionale reduzieren und spielen, ohne uns zu verlieben -- nicht immer machbar --, wir können das Sexuelle in den Hintergrund treten lassen, vielleicht, wenn wir älter werden; und dann stecken wir auch noch in einer sozialen Verbindung, die nur dann einigermaßen stabil ist, wenn sie aus zwei Personen besteht. Sobald dritte und vierte Personen in das Gemenge eintreten, kommt Dynamik in die Sache, und das ist nicht nur für die Beteiligten interessant.
Da wird man dann unter die Lupe genommen, und die "Szene" entwickelt vor allem bei spannenden Entwicklungen eine große Beobachtungsgabe. Die Fantasien anderer haften sich an die Situation und lassen eigene Filme ablaufen, die nicht viel mit dem zu tun haben müssen, was wirklich passiert.
Wie können wir verhindern, dass da Monster entstehen?
Wir müssen ein anderes Bild von der "Familie" bekommen. Nicht alle, die freundlich sind, sind unsere Freunde. Nicht alle, die nett zu uns sind, wollen wirklich unser Glück. Manche wollen das ehrlich. Von diesen wissen nicht alle, was unser Glück wirklich ist.
Wir wissen es selber auch nicht immer.
Manchmal passieren Dinge, die zunächst sehr schmerzlich sind und dann doch zum Guten ausgehen. Manchmal will jemand einen Keil zwischen andere treiben und erreicht doch nur, dass sie sich versöhnen. "Ich bin ein Teil von jeder Kraft / Die stets das Böse will und stets das Gute schafft."
Dennoch hätte soziales Fasten in dieser vorösterlichen Zeit uns möglicherweise ganz gut getan.
Montag, 16. März 2015
Pflichtlektüre
Ist Christian Grey denn nun "verkorkste 50 Schattierungen von Grey/Grau", weil er so eine grauenhafte Kindheit hatte? Ich schlage mich tapfer durch die Trilogie, denn ich will es wissen, ich will endlich wissen, ob die Krankhaftigkeit seiner Kindheit und Teenagerzeit tatsächlich von der allwissenden Autorin ex Cathedra zur Ursache für seinen Sadomasochismus erklärt wird. Jetzt bin ich bei 53% der Lektüre, und es sieht schwer danach aus. Es ist ja noch ein weiterer pathologischer Fall eingetreten: Seine Ex-Sub ist nach mehreren Stalking-Versuchen in das Apartement der Heldin eingedrungen und hat eine Waffe. Eigentlich gehörte sie erschossen für die Verwendung des Klischee-Satzes "Was hat sie, das ich nicht habe?" -- aber sie wird durch das liebevolle Eingreifen des Helden entschärft, was wiederum bei der Heldin zu heftigen Eifersuchtsgedanken führt, die in keinem Verhältnis zu der befriedenden Wirksamkeit seines Handelns stehen. Blöde Kuh, freu dich doch, dass ihr alle mit dem Leben davongekommen seid!
Vorher schon hat die gnadenlose Axt des Kitsches zugeschlagen und der Literatur irreparablen Schaden zugefügt, als Christian auf Knien und unter Tränen bat, dass Ana ihn nicht verlassen möge, und als wäre das nicht genug, geht sie auch auf die Knie, um die gleiche Höhe herzustellen, und dann führen sie seitenlange Dialoge in dieser Position, ohne in Kichern auszubrechen. Da taten mir ja schon die Knie beim Lesen weh, aber noch heftiger reagierte meine Antenne für literarische Entgleisungen, die sonst eher schwer reagiert, aber hier kamen die Signale im Katastrophentakt rein.
Dann kommt die gnadenreiche Madonna Ana in Kontakt mit den Narben, die sein Trauma beschreiben, als der Lover seiner Mutter seine Zigaretten auf Brust und Nacken des Vierjährigen ausgedrückt hat. Im Prinzip kennt menschliche Grausamkeit keine Grenzen. Diese Spuren jedoch in der Weise in die Handlung zwischen den Liebenden einzuflechten verlässt derartig die Grenzen des guten Geschmacks, wie man es eigentlich nur schafft, wenn man ein Teenie ist und unter dem ungeregelten Zufluss neuartiger Hormone die seltsamsten Produkte des Hirns heimlich in seine zweckentfremdeten Schulhefte kritzelt. Ich bekenne mich zu ähnlichen Sünden, aber die wurden mir schon mit 18 peinlich.
Um aber herauszufinden, ob die Idee vom kranken Sadomasochisten dem naiven kleinen Gehirn von Ana entsprungen ist, lediglich widergegeben von der Autorin E.L.James, oder ob sie dem naiven kleinen Gehirn der Autorin selbst entsprungen ist, das muss mich die ganze Trilogie lehren. Seufz. Dann mal ran an die restlichen 47%.
Grey sei also kein klinischer Sadist, auch kein Lifestyle-Sadomasochist, sondern habe sich da etwas Aufgesetztes als Selbsttherapie verschrieben.
Na, wie sollen die Leser das denn differenzieren?
Bin mal gespannt, ob der Film #2 das klären kann.
Vorher schon hat die gnadenlose Axt des Kitsches zugeschlagen und der Literatur irreparablen Schaden zugefügt, als Christian auf Knien und unter Tränen bat, dass Ana ihn nicht verlassen möge, und als wäre das nicht genug, geht sie auch auf die Knie, um die gleiche Höhe herzustellen, und dann führen sie seitenlange Dialoge in dieser Position, ohne in Kichern auszubrechen. Da taten mir ja schon die Knie beim Lesen weh, aber noch heftiger reagierte meine Antenne für literarische Entgleisungen, die sonst eher schwer reagiert, aber hier kamen die Signale im Katastrophentakt rein.
Dann kommt die gnadenreiche Madonna Ana in Kontakt mit den Narben, die sein Trauma beschreiben, als der Lover seiner Mutter seine Zigaretten auf Brust und Nacken des Vierjährigen ausgedrückt hat. Im Prinzip kennt menschliche Grausamkeit keine Grenzen. Diese Spuren jedoch in der Weise in die Handlung zwischen den Liebenden einzuflechten verlässt derartig die Grenzen des guten Geschmacks, wie man es eigentlich nur schafft, wenn man ein Teenie ist und unter dem ungeregelten Zufluss neuartiger Hormone die seltsamsten Produkte des Hirns heimlich in seine zweckentfremdeten Schulhefte kritzelt. Ich bekenne mich zu ähnlichen Sünden, aber die wurden mir schon mit 18 peinlich.
Um aber herauszufinden, ob die Idee vom kranken Sadomasochisten dem naiven kleinen Gehirn von Ana entsprungen ist, lediglich widergegeben von der Autorin E.L.James, oder ob sie dem naiven kleinen Gehirn der Autorin selbst entsprungen ist, das muss mich die ganze Trilogie lehren. Seufz. Dann mal ran an die restlichen 47%.
Update
Jetzt bin ich bei 57%, und siehe da, die beiden besuchen seinen Psychiater, und der erklärt ihr, dass Sadomasochismus ein sexueller Lifestyle ist, keine Krankheit. Puh. Schweiß von der Stirn wisch.Grey sei also kein klinischer Sadist, auch kein Lifestyle-Sadomasochist, sondern habe sich da etwas Aufgesetztes als Selbsttherapie verschrieben.
Na, wie sollen die Leser das denn differenzieren?
Bin mal gespannt, ob der Film #2 das klären kann.
Mittwoch, 25. Februar 2015
Film und Buch -- eine spannungsreiche Paarung
Fifty Shades of Grey ist ein literarisches Produkt, über das ich lange die Nase gerümpft habe. Es ist auch noch schlecht geschrieben. Allerdings wird die Autorin, eine Autodidaktin, von der Geschichte getrieben. Nun gut, es ist so geschrieben wie die meisten Unterhaltungsromane, mit einem Mittel, das man vermeiden sollte, nämlich die stummen Fragen. Die Heldin fragt sich öfter mal, wie es weitergehen soll oder was sie jetzt tun soll, wo sie hier eigentlich ist... Schreckliche Angewohnheit, so zu schreiben. Die Erzählung aus der Ich-Perspektive verführt ungemein dazu.
Und wahrscheinlich ist die Ich-Perspektive der springende Punkt. Denn das ist der große Unterschied zwischen dem gedruckten Werk und der Verfilmung: Die Sicht aus den Augen der Heldin verwandelt sich in eine Sicht des Betrachters, des Publikums, und auf dieser Bühne agiert auch die Heldin, und ihre eigenen Gedanken müssen mit einem künstlerischen Mittel ausgedrückt oder reduziert werden bis zu dem Punkt, wo sie gar nicht mehr vorkommen. Die Heldin kann ihre Gedanken sprechen, mailen, schreiben (und dann wird die Stimme aus dem Off sie vortragen), sie kann sie in den Dialog transportieren, auf jeden Fall werden sie nicht mehr so breiten Raum einnehmen, und in diesem Fall kann man auch froh sein darüber.
Denn eine große Gefahr in diesem Buch ist, dass die Gedanken der Heldin direkt zur Message werden. Wenn sie gerade mit BDSM auf die Schnauze gefallen ist, ist ganz direkt SM scheiße. Wenn man nur den ersten Teil im Kino sieht, ist es klar: Das, was der Grey da mit ihr macht, geht gar nicht. Vor dem muss gewarnt werden.
Mit dieser Meinung bin ich ins Kino gegangen und wurde nach und nach auf eine neue Spur gelockt, was mich selber überrascht hat.
Ich war auf Krawall gebürstet und hatte keine gute Meinung von Grey, den ich für einen Missbraucher und Stalker hielt. Tatsächlich respektiert er vielfach nicht die Grenzen, die sie setzt, und auch nach ihrer Trennung, als sie eine Begegnung zulässt, fängt er sehr schnell wieder an, sie zu toppen, meistens im Gewand des Fürsorglichen, der ihr befiehlt, richtig zu essen.
Dennoch kommt er im Film sehr viel korrekter rüber, als die negativen Kritiken vermuten lassen.
Und darum kann man es ihm nicht vorwerfen, dass er ihr unliebsame Überraschungen bereitet, denn er hat sich ja redlich darum bemüht, ihr zu vermitteln, was er da tut. Vielleicht gibt es bessere Methoden, sie in die dunklen Künste einzuweihen. Vielleicht hätte das, was er da tut, bei einer begabteren Schülerin besser geklappt.
Vielleicht hat sie ihm aber auch den falschen Eindruck vermittelt, dass sie eine devot-masochistische Sub ist, die nur erst geweckt werden muss, indem sie halbherzig auf Dinge einging, die sie tat, weil sie in ihn verknallt ist, und die dann doch über ihre Kräfte gegangen sind.
Es ist im Film leichter herauszufinden, ob die geäußerten Ansichten die Message der Drehbuchautoren sind oder doch nur die subjektive und veränderliche Meinung der Heldin.
Worauf ich noch mit einer gewissen Spannung warte, das ist die weitere Entwicklung, und ob (wahrscheinlich), und wie es ihr gelingen wird, eine BDSM-Veranlagung in sich zu entdecken.
Vermutlich wird es da eine Entwicklung geben, um das vor dem Anlaufen des 2.Teils im Film zu erfahren, muss ich die Bücher lesen. Seufz.
Und wahrscheinlich ist die Ich-Perspektive der springende Punkt. Denn das ist der große Unterschied zwischen dem gedruckten Werk und der Verfilmung: Die Sicht aus den Augen der Heldin verwandelt sich in eine Sicht des Betrachters, des Publikums, und auf dieser Bühne agiert auch die Heldin, und ihre eigenen Gedanken müssen mit einem künstlerischen Mittel ausgedrückt oder reduziert werden bis zu dem Punkt, wo sie gar nicht mehr vorkommen. Die Heldin kann ihre Gedanken sprechen, mailen, schreiben (und dann wird die Stimme aus dem Off sie vortragen), sie kann sie in den Dialog transportieren, auf jeden Fall werden sie nicht mehr so breiten Raum einnehmen, und in diesem Fall kann man auch froh sein darüber.
Denn eine große Gefahr in diesem Buch ist, dass die Gedanken der Heldin direkt zur Message werden. Wenn sie gerade mit BDSM auf die Schnauze gefallen ist, ist ganz direkt SM scheiße. Wenn man nur den ersten Teil im Kino sieht, ist es klar: Das, was der Grey da mit ihr macht, geht gar nicht. Vor dem muss gewarnt werden.
Mit dieser Meinung bin ich ins Kino gegangen und wurde nach und nach auf eine neue Spur gelockt, was mich selber überrascht hat.
Ich war auf Krawall gebürstet und hatte keine gute Meinung von Grey, den ich für einen Missbraucher und Stalker hielt. Tatsächlich respektiert er vielfach nicht die Grenzen, die sie setzt, und auch nach ihrer Trennung, als sie eine Begegnung zulässt, fängt er sehr schnell wieder an, sie zu toppen, meistens im Gewand des Fürsorglichen, der ihr befiehlt, richtig zu essen.
Dennoch kommt er im Film sehr viel korrekter rüber, als die negativen Kritiken vermuten lassen.
Ich bin positiv überrascht und empfehle, den Film anzuschauen.
Generell kann man Grey nicht vorwerfen, er würde nicht einvernehmlich handeln. Die große Zahl der Nachfragen, ob Anastasia einverstanden ist mit dem, was er tun möchte, die vielen Informationen, die er ihr vermittelt, erwecken aber eher den Eindruck, dass er ehrlich darum bemüht ist, seiner Sub ganz klar zu kommunizieren, wohin die Reise gehen soll. Da sie aber nur am Sex und danach am Kuscheln mit ihm interessiert ist, vernachlässigt sie den Auftrag, im Internet zu recherchieren, was die Inhalte des Vertrages sind. Da sie es noch nicht fühlt, ist Pain Play für sie böhmische Dörfer, selbst wenn sie es theoretisch versteht.Und darum kann man es ihm nicht vorwerfen, dass er ihr unliebsame Überraschungen bereitet, denn er hat sich ja redlich darum bemüht, ihr zu vermitteln, was er da tut. Vielleicht gibt es bessere Methoden, sie in die dunklen Künste einzuweihen. Vielleicht hätte das, was er da tut, bei einer begabteren Schülerin besser geklappt.
Vielleicht hat sie ihm aber auch den falschen Eindruck vermittelt, dass sie eine devot-masochistische Sub ist, die nur erst geweckt werden muss, indem sie halbherzig auf Dinge einging, die sie tat, weil sie in ihn verknallt ist, und die dann doch über ihre Kräfte gegangen sind.
Es ist im Film leichter herauszufinden, ob die geäußerten Ansichten die Message der Drehbuchautoren sind oder doch nur die subjektive und veränderliche Meinung der Heldin.
Worauf ich noch mit einer gewissen Spannung warte, das ist die weitere Entwicklung, und ob (wahrscheinlich), und wie es ihr gelingen wird, eine BDSM-Veranlagung in sich zu entdecken.
Vermutlich wird es da eine Entwicklung geben, um das vor dem Anlaufen des 2.Teils im Film zu erfahren, muss ich die Bücher lesen. Seufz.
Abonnieren
Posts (Atom)
Tag 31: Was sind deine nächsten Ziele, und welche Schritte stehen dir als Nächstes bevor?
#charactersofoctober #desschreiberswildeträume Fido: Mein Ziel ist es, den Kurs der Annäherung von Menschen und Thieren weiter zu verfo...
-
#charactersofoctober #desschreiberswildeträume Fido: Mein Ziel ist es, den Kurs der Annäherung von Menschen und Thieren weiter zu verfo...
-
Homsarecs! Band 2: Der Doge und sein Tunichtgut Etwas lähmte die Entschlusskraft der Hauptstadtbewohner, so als seien sie in hypnot...