Mittwoch, 5. September 2018

Ein neuer Charakter

Ich dachte, es wird furchtbar. Mein Herr hat Dox auf mich losgelassen, den ich gar nicht mochte. Und dann sah ich seine Schönheit, Dox ist einer der hübschesten Menschen, die ich kenne. Und ich fragte mich, ob ich süchtig nach Schönheit bin, dass dies alle anderen Eindrück fortzuschwemmen vermag... Dox hatte keine leichte Aufgabe. Mein Herr hat mich gezwungen, meine Antipathie zu überwinden und ihm zu gehorchen, indem ich Dox gehorche. Ich fühlte die Leidenschaft, ich glaube, Dox liebt mich. Er hat es mir nicht leicht gemacht.  Als ich ihm das erste Mal begegnete, war ich noch ganz wütend und traurig und gedemütigt, und er schlug mir so locker vor, eine weitere Demütigung folgen zu lassen. Ihm hätte der Anblick meiner Bestrafung gefallen. Ob ich sein serf werden wollte? Ich fragte mich jetzt, ob er das ernst meinte. Mir kommt der Verdacht, das sei so ein Spiel von ihm. Dox hat sich so großspurig über meine Bedürfnisse und Wünsche hinweggesetzt. Ist das nun empörend oder irgendwie geil?

Zur Zeit in Bearbeitung:
Gekürzte und inhaltlich überarbeitete Ausgabe


Isegrims Tagebücher -- Der Menschenfresser Besserung
Homsarecs 3 

#homsarecs #gayfantasy 

Training im Park


‚Beilwürfen ausweichen’ ...

...war der geplante Lernstoff für heute. Aber vorher Aufwärmen durch Runden um den Park. Wenn ich versuchen würde, meinem Herrn wegzulaufen? Ich bin so viel jünger. Und gut im Training. Ich drehe auf.
Mein Herr bleibt auf gleicher Höhe. Schaut mich streng an: „Was hast du vor?“
Ich sehe ihn provozierend an und steigere mein Tempo. Er hält mit. Er schaut mich so an: ‚willst du das wirklich? Bist du sicher, dass die Konsequenz schön wird?’
‚Nur zu’, denke ich, ‚stopp mich doch.’
Er hält kurz bei der nächsten Runde an der Bank, ich sehe nicht hin, küßt er Phlox? Oder sagt er ihr was ins Ohr? Er läuft weiter, ich habe großen Vorsprung, aber da höre ich schon wieder seinen Atem hinter mir, fauchenden Atem, bösen Atem. Ich sehe ihn im Augenwinkel überholen. Wie hat er das gemacht, der Alte? Und — Moment, blutet er? Ich habe eine Sekunde lang Angst, er macht sich vielleicht die Lunge kaputt, wie es gelegentlich bei alten Homsarecs passiert. Nein, es ist ein Kriegerkuss!(1) Und er langt nach mir aus, während er auf gleicher Höhe bleibt! Mich erwischt eine Kopfnuss.
Ich renne weiter ohne zu denken. Kriege Angst, dass er mich töten wird, so böse sieht er aus. Langweilig ist anders.
Er macht einen Satz, kriegt mich am Arm und reißt mich zu Boden, schlägt mich brutal auf Oberschenkel, Hintern und Oberarme. Ich habe keine andere Lösung, als mich zusammenzurollen wie ein Igel unter den Attacken eines Fuchses. „Was fällt dir ein!“ schreit er mich an. Phlox (2) schwebt mit einigen schnellen Schritten zu uns herüber und postiert sich, ohne einzugreifen. Falls Passanten denken, dass da ein Wehrloser von einem ausgeflippten Homsarec brutal zusammengeschlagen wird.
Zum ersten Mal sehe ich ihn so in Aktion, ohne selber in Joy de Guerre zu sein. Und ich will auch nicht in Joy kommen. Ich weiß nicht, wie sehr das hier eskalieren könnte, wenn ich auch in Joy ginge.
„Und? Wehrst du dich nicht?“ schreit er. Seine Lippe blutet.
„Nein! Gnade!“ wimmere ich. Will mich nicht wehren, will nicht den Mann schlagen, den ich liebe, und schon gar nicht den Dogen, den ich auf der höchsten Respektstufe anrede. Mag er mit mir tun, was er will.
Er hört auf, setzt sich auf eine Bank und wischt sich das Blut vom Mund.

(1) Sie beißen sich vor Kämpfen gegenseitig ins Ohr oder Wange, weil sie das sofort in den kriegerischen Rausch -- Joy de Guerre -- versetzt und ihnen mehr Kraft und Tempo gibt
(2) Phlox ist eine Amazone, die als Bodyguard mitgekommen ist


Isegrims Tagebücher 

#homsarecs #gayfantasy 

Sonntag, 26. August 2018

Vortrag der Amazonen-Ausbilderin


„Was ist das kriminelle Parado­xon? Es die Überzeugung, das Richtige zu tun, auch wenn es verboten ist. Es ist Trotz und Widerstand gegen alle, die in seinen Augen die Regeln der Gesellschaft vertreten. Er muss das tun, wenn seine Welt nicht zusammenbrechen soll. Wer kann sich auf Dauer außerhalb der geltenden Moral und Gesetze stellen? Der Einzelne geht dabei zugrunde. Eine Gruppe kann das schaffen. Sie bestätigen einander, eigentlich auf der richtigen Seite zu sein. Das nennen wir ‚invertierte Moral‘, die dazu dient, den Abtrünnigen eine alternative Ordnung zu schaffen. Um aber so eine zerbrechliche Weltordnung auf­recht zu erhalten, braucht er die Bestätigung seiner Kumpels. Darum werden ab jetzt wir seine Kumpels sein. Wir lassen ihn nicht mit anderen Vertretern der auf den Kopf gestellten Moral allein.
Lelo von den Wölfen
Wir müssen ihn und seine Kameraden zurückholen in das Wertsystem. Es gibt Naturvölker, bei denen geschieht das, indem man sich intensiv um den Abweichler kümmert. Man sagt ihm, dass er gut ist. Nicht gut, was er getan hat — das werden auch wir nicht sagen. Aber wir werden seine Moral vom Kopf zurück auf die Füße stellen und sein ur­sprüng­liches Gut-Sein wieder­herstellen. So wie ihn einst die Liebe seiner Eltern getragen hat, die ihm gesagt haben, dass er ein guter Junge ist. — Haben sie doch?“ wandte sie sich wieder Lelo zu.
„Das geht euch einen Scheiß­dreck an“, kam es mit etwas schwe­rer Zunge. 


Die Illustrationen sind im e-Book nicht enthalten. Mehr Bilder auf der Homepage der Homsarec-Bücher.

Sonntag, 19. August 2018

Fortschritt in der Hauptstadt

Homsarecs! Band 2: Der Doge und sein Tunichtgut



Etwas lähmte die Entschlusskraft der Hauptstadtbewohner, so als seien sie in hypnotischen Schlaf gefallen.
Nichtsdestoweniger schwärmte die Novosti von dem neuen Wohlstand, zeigte vor allem Kinder und Jugendliche mit tollen bunten neuen Sachen vor und ließ sie begeistert präsentieren, was alles sie sich jetzt leisten konnten, da Schluss war mit der zentral verordneten Armut und Kargheit.
Jetzt trug man sein Telefon ständig bei sich und konnte an jeder Ecke stehen, es zücken und neue Pullover, Schuhe, Bücher, Musik-CDs und Spiele ordern.
Und die brauchte man, weil ein Leben, in dem man acht Stunden des Tages einer Arbeit opfern musste, nicht zu ertragen war, denn es war fremdbestimmte Ar­beit, deren Sinn man nicht nachvollziehen konnte, deren Ertrag man nicht beeinflusste oder gar erntete, es war Arbeit, in der man nichts zu bestimmen oder kreativ beizutragen hatte, es war Arbeit, die einzig notwendig war, um sich Wohnraum, Essen und die vielen bunten Kleider, Bücher, Schuhe, Musik-CDs und Spiele zu kaufen.
Und natürlich das Telefon, das uns zu diesen Käufen in die Lage setzte.

Dienstag, 14. August 2018

Bald kommt Band 2!


 Eure Meinung? Einmal zur blauen Stunde. Das andere mit einer trüben Aussicht, was auch dem Inhalt entspricht. Sicher noch nicht der Weisheit letzter Schluss! Ich muss ja den 2. Teil nicht in Eile herausbringen. Die Überarbeitung ist allerdings schon so weit gediehen, dass ich jetzt die Schlusskontrolle mache.
Es wäre toll, wenn jemand probelesen würde -- nicht Korrektur!
Gut, wenn mir da noch was entglitten ist, bin ich nicht böse, wenn man mir das sagt. Aber zu 95% kriege ich das hin.
Was mich jetzt interessiert, ist eher: Ist das logisch? Ist das langweilig? Ist das absurd?
Mit all sowas rechne ich.
Wer Lust hat, mir da zu helfen, ist willkommen, und ich überlege mir was als Gegengabe -- vielleicht eineTitelgestaltung? Korrekturlesen? -- ich schätze die Orthographie, aber bete den Duden nicht auf Knien an.

Dieses E-Book erscheint parallel zu den schon erschienen Ausgaben des 2. Bandes mit dem Titel "Der Doge & sein Sklave". Diese Titeländerung ist ein Hinweis darauf, dass diese Ausgaben mit dem runden Medaillon auf dem Titel ein andere Genre ansprechen, denn während ich meinte, die ersten Ausgaben auf die Bedürfnisse des BDSM-Publikums zugeschnitten zu haben -- ich hatte das nicht! --, hoffe ich, indem ich zur ursprünglichen Ausrichtung zurückkehre, den Geschmack von Leser(inne)n zu treffen, die so wie ich schwule Erotik in Verbindung zu Fantasy mögen.
Die Freunde von Wandlergeschichten werden allerdings nicht auf ihre Kosten kommen.

Update! Noch zwei Varianten sind entstanden. Bei der vierten habe ich auf den Thron verzichtet. Er passte nicht ins Licht. Ist vielleicht auch zuviel des Guten.



Samstag, 11. August 2018

König Harakiri vor der Sala de Thing


Aus: "Homsarecs! Band 2: Der Doge und sein Sklave"  

Neue Fassung, in Arbeit; demnächst als e-Book erhältlich.   

An diesem Tag fuhr der Doge nach Berlin, wo er bei Palomas Familie zu Gast sein würde. Als Hemyarik, der ebenfalls bei Paloma eingeladen war, hörte, dass Seine Exzel­lenz der Doge kommen würde, bat er seinen Herrn Josef schamrot darum, er möge ihm eine Begegnung mit ihm ersparen. Denn es gab da eine Geschichte, die ihm in peinlicher Erinnerung war.
„Erzähl!“ forderte Josef ihn auf. Hemyarik wand sich wie ein Wurm. Aber Josef erließ es ihm nicht.
Hemyarik
„Ich war so langsam wieder auf den Beinen, nach dem Sepuku...“ Seine Stimme versagte noch einmal, und er setzte neu an: „Nachdem ich versucht hatte, mich zu töten, brauchte ich lange, bis ich wieder fit war. Und alle die Zeit stand ich unter der Anklage des Hochverrats. Ich war aber auf freiem Fuß, weil ich nicht in der Lage war zu flüchten, und ich hatte auch immer eine Bewacherin an meiner Seite, eine Amazone. Da machte mir das ducale Büro den Vorschlag, den Dogen öffentlich um Vergebung zu bitten. Das war auf jeden Fall besser als Verbannung oder Haft. Es war sogar recht milde, denn ich hatte ja den Dogen beleidigt. Und ich fühlte, dass du auch wolltest, dass ich mich dem Dogen unterwerfe...“
Josef
„Ja, das stimmt. Natürlich wusste ich nicht, ob meine Botschaft bei dir ankommen würde.“
„Ist sie, lieber Herr! Also bin ich im grauen Büßergewand in den Dogenpalast gegangen. Und ich musste zwischen allen Abgeordneten durch den Mittelgang gehen. Oh Mann, was für ein Spießrutenlauf.“
„Daran stirbt man nicht.“
„...gut, dann musste ich das Gewand ablegen und stand im grauen Lendentuch da, habe mich dreimal bis auf den Boden verbeugt und mein Schuldbekenntnis gesprochen, und die Biester riefen: ‘Lauter! Lauter!’ Also habe ich es wohl fünfmal, nicht dreimal gesprochen. War mir nun vergeben? Nein. Das Gesetz verlangte damals noch eine Körperstrafe, die der Beleidigte durchführen oder delegieren konnte. Und unser Herr Tanguta nahm den Stock, nachdem er sich ausgezogen hatte. Nun stoppte er noch mal und ließ mich da nackt knien, weil er noch klären wollte, ob ich vor Zuschauern bestraft würde. Er ließ also eine Abstimmung durchführen.“
Josef kicherte. Hemyarik zog ein Gesicht, steckte das aber weg.
Der Doge
„Er ließ die Sala de Thing abstimmen, ob die Bestrafung öffentlich oder nichtöffentlich durchgeführt werden sollte. Ich dachte, oh mein Gott, wie lange lässt der mich hier schmoren, ich hatte schon ganz kalte Knie und Hände. Und dann macht er das noch als Hammelsprung, also er ließ die Abgeordneten rausgehen, die Befürworter der öffentlichen Bestrafung gingen also auf den Hof und die Gegner in das Kabinett. Und weißt du was er dann machte? Er ließ die Freunde der öffentlichen Strafen nicht rein! Nur die Gegner durften wieder in den Saal, ein paar Fotografen von der Presse waren auch dabei, und somit, sagte er, sei ja genügend Öffentlichkeit hergestellt. Und die Amazonen mussten die Mehrheit draußen halten. Dann legte er die ducalen Insignien ab, auch den Siegelring, sagte: ‘Ich bin ein Mann wie du’, nahm den Stock und verpasste mir Zehn, die ich mitzählen und für die ich danken musste. Dann zog er sich wieder an, legte den Siegelring an und die Kappe und war wieder der Doge. Er ließ sich das Protokoll vorlesen und korrigierte, nicht der Doge hätte den Delinquenten geschlagen, sondern Tanguta.
Dann sah er sich noch die Fotos auf den Kameras der Presseleute an und ließ solche löschen, auf denen zuviel von ihm zu sehen war.  Ich durfte dann, als Palastdiener getarnt, über die Hintertreppe verschwinden. Und dann durften die Freunde der Körperstrafen wieder hereinkommen und freuten sich schon, dass ich gleich dicke Tränen unter den Schlägen vergießen würde, und dann war alles schon gelaufen... War das schön... Was er nicht verhindern konnte, war, dass irgendjemand den lustigen Namen ‘König Harakiri der Letzte’ für mich erfunden  hat...“
„Ich habe verboten, dass du so genannt wirst“, sagte Josef mit fester Stimme.
„Und ich hoffe, ich werde dem Dogen nicht begegnen“, sagte Hemyarik, „es wäre gar zu peinlich.“

Tag 31: Was sind deine nächsten Ziele, und welche Schritte stehen dir als Nächstes bevor?

  #charactersofoctober #desschreiberswildeträume Fido: Mein Ziel ist es, den Kurs der Annäherung von Menschen und Thieren weiter zu verfo...