Freitag, 22. Januar 2016

Traurig und erfreulich

Ein großer Künstler ist von uns gegangen, David Bowie, das geht mir immer noch nach, auch wenn es schon einige Tage her ist. Aber sein Werk ist auch nach 40 Jahren so frisch und unvergessen, ich hoffe, man wird ihn auch in kommenden Generationen in Erinnerung halten, vorausgesetzt, unsere Tonträger überleben die Zukunft! Über seine künstlerischen Qualitäten hinaus, ist er auch vielen als Helfer, Berater und sogar Retter in Erinnerung. Iggy Pop sagt, er hätte ihn "wieder zum Leben erweckt, als er am Rand der beruflichen und persönlichen Zerstörung stand", indem er ihn 1976 mit auf eine Tournee und dann nach Berlin mitnahm, wo sie beide eine Zeitlang lebten. Und weiter sagte er, "er hat sich gutes Karma geschaffen mit dem, was er für mich getan hat."

Erfreulich ist eine Nachricht, auf die ich so lange warten mußte, wie man braucht, um meinen Roman — einen Schinken von 508 Seiten — zu lesen. Ich weiß, es ist eine Zumutung, außer, man tut es, weil man die Geschichte mag. Die Redaktion der SCHLAGZEILEN hat sich dankenswerter durch die Saga hindurchgeschlagen und mir in der aktuellen Ausgabe eine sehr schöne Rezension geschrieben — herzlichen Dank, Geli! Und hier wird auch noch ein besonderes Leckerli angekündigt: Dem Roman, wenn er im Shop der Schlagzeilen bestellt wird, legt die Redaktion den Stammbaum der Homsarecs im Format A3 bei.
Meine Zusammenarbeit mit den SCHLAGZEILEN jährt sich gerade zum 19. Mal. Ich kann gar nicht aufzählen, was ich diesem Haus und seinen Menschen verdanke. Und wenn ihr es auch nur einmal tut: Lest dieses Magazin! Unbedingt! Es ist Urgestein des politisch aufgeklärten Sadomasochismus und bewußtseinsbildend. Alles, was später im Internet an seriösem Material dazugekommen ist, basiert auf dieser Keimzelle. Das Bewußtsein, daß wir es mit einer Devianz zu tun haben, nicht mit einer Verirrung, daß man diese Neigung in einem Rahmen leben kann, der uns selbst und unsere Partner vor Schaden bewahrt, ist aus dieser und ähnlichen amerikanischen Publikationen entstanden. Aufgrund dieser geistigen Vorarbeit haben zahllose Menschen die Bürde abgeworfen, sie seien irgendwie krank und schlimm, haben sie die befreiende Erkenntnis gewonnen, daß es andere gibt, die fühlen wie sie. Das ist der Verdienst dieses Magazins und der damit verbundenen Buch- und Zeitschriftenprojekte (wie die jüngst eingestellten Bösen Geschichten).
Wir werden schon noch sehen, was wir davon haben, wenn wir die Druckprodukte so ganz zugunsten von kurzlebigen elektronischen Veröffentlichungen vernachlässigen. Hier sind bleibende Dinge zum Immer-Wieder-Nachschlagen entstanden wie die Sicherheitshandbücher. Manche glauben, diese Bücher seien überflüssig. Aber niemand kann auf eine Einordnung seiner sexuellen Orientierung in die Gesellschaft verzichten. Niemand kann auf ein Grundwissen verzichten, wie diese Orientierung praktisch gelebt werden kann. Und ohne die Vorarbeit der SCHLAGZEILEN / des Charon Verlags wäre es fraglich, wieviel von solchem authentischen und soliden, weil auch selbsterprobtem Wissen man im Internet finden würde.



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