Nachdem ich mich in Zee.One vertieft habe, wurde mir klar, daß eine adäquate Verfilmung meiner Romane sehr nah an Bollywood sein müßte. Sie sind bunt wie ein Holi-Fest -- das monotone Schwarz der BDSM-Welt kotzt mich inzwischen an. Meine Romane sind andererseits von D/s-Verhältnissen randvoll. Kaum eine Person, die nicht in ein Machtgefälle eingebunden ist. Der Doge lebt in einer Partnerschaft, die Sklaven und Diener bis ins Schlafzimmer läßt, und er übt heilige Sex-Rituale aus. Der Held des 2. und des 3. Teils befindet sich in vielerlei Verhältnissen, die ihn zum Gehorsam zwingen, und er schwankt zwischen Rebellion und Hingabe.
Es ist die Einbindung in das Leben und den Alltag einer fiktiven Kultur, was mich interessiert, nicht arrangierte Spielsituationen. Dennoch -- oder gerade darum -- zeige ich ein Spektrum von Interaktionen, das zwischen Gewalt und vollkommenem Einvernehmen alle Schattierungen darstellt. Und genau darum geht es mir: In einer Vielfalt möglicher Verhaltensweisen die Einvernehmlichkeit als Maß aller Dinge herauszuarbeiten.
Und es geht mir wie bei Bollywood darum, Geschichten zu erzählen, Liebesgeschichten. Homophobe, seid gewarnt: Das Schwergewicht liegt auf schwulen Liebesgeschichten, die so romantisch sind, daß sie vor allem Leserinnen zu Tränen rühren werden, und sie sind so diskret erotisch, daß ich hoffe, sie werden Vergnügen bereiten, ohne den Fluß der Erzählung zu stören, denn "Stellen" können zwar für Goldsucher die Nuggets sein, nach denen sie wühlen; aber so trübt man den Bach und macht ihn unbrauchbar für die Wesen, die darin leben, und zerstört seine Schönheit. Und diese Schönheit der Erzählungen, der Liebesgeschichten, hervorzuheben ist mir hoffentlich gelungen.
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