Dienstag, 12. März 2019

Der Zar und der Priester


»Wann wird er bestattet?« fragte der Zar.

»In zehn Tagen«, sagte der Priester, »so hat er es angeordnet in seinen letzten Stunden. Wir glaubten noch, wir könnten ihn retten, aber dann ging es ganz schnell. Er hat Papiere für Sie hinterlassen, sie sind an ‘seinen Nachfolger, den neuen Zaren’ adressiert, das sind Sie doch?«
Nanajez zog seine Akkreditierung hervor und legte sie auf den Tisch, der Mönch prüfte sie.
»Meinen Glückwunsch«, sagte er, »Sie wissen, wir sind nicht mit allem einverstanden, was Ihren Lebensstil betrifft, das macht es uns nicht leicht, Sie als einen Zaren anzuerkennen.«
»Ich maße mir nicht an, Zar aller Reußen zu sein, sondern nur der unseres kleinen, seltsamen Volkes, ehrwürdiger Vater«, sagte Nanajez leise und in demütiger Haltung.
 »Unser aller Zar ist Christus. Entscheidend ist, ob wir alle Gutes tun«, fuhr der Priester fort, »hier sind die Dokumente, ich wünsche Ihnen eine glückliche Hand.«

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich auf Deine Meinung!

Tag 31: Was sind deine nächsten Ziele, und welche Schritte stehen dir als Nächstes bevor?

  #charactersofoctober #desschreiberswildeträume Fido: Mein Ziel ist es, den Kurs der Annäherung von Menschen und Thieren weiter zu verfo...