Mittwoch, 4. Dezember 2019
Neues Buch von Akira Arenth
Punks, schulpflichtig, Großstadtkinder, Pflegefamilie. Damit ist die Mischung schon kurz umrissen. Den zwei Haarfarben, siehe Titel, fügen wir noch die übrigen Farben des Regenbogens hinzu, gelb vor Neid, in die saure Orange beißen, blümerant fühlen und das eine oder andere Veilchen. Ungefähr so farbig sind auch die Charaktere gezeichnet, der dunkelhäutige Einzelgänger Can, der junge Punk Johnny, der lange obdachlos war, der feine Doktor Leon. Dass diese Drei und einige andere interessante Leute aufregende und auch gefährliche Abenteuer erleben, ist im Berlin der frühen Neunziger kein Wunder. Sehr bewegend und auch nicht vorhersehbar sind die Entwicklungen zwischen den Personen. Sie und auch ein paar mehr Mitwirkende sind in der Titelgestaltung und weiteren exzellenten Zeichnungen von Kira Yakuza dargestellt, die das Buch zusätzlich aufwerten. Man spürt: Hier hat sich nicht jemand eine romantische Vorstellung von den Schattenseiten der City aus den Fingern gesogen, sondern der Autor und die Illustratorin kennen das Umfeld, das sie darstellen. Wie oft bei den AA-Produkten liegt verborgen in der spannenden Handlung auch eine leise Warnung, liegen Hinweise und Ratschläge eingebunden, die gerade für Unerfahrene nützlich sein können. Doch kommt das alles so unverkrampft und locker daher, dass man an vielen Stellen laut auflachen muss. In diesem Fall ist die Witzigkeit natürlicher und spontaner als in früheren Büchern, nicht hergeholt, sondern aus Situationskomik entstanden. Niemals verlässt einen beim Lesen auch das Gefühl, dass alle Charaktere geliebt werden, "keiner wird zurückgelassen". Kein Fehler wird gemacht, für den es nicht auch Bedauern und Umkehr gibt, sondern unter der Schicht von turbulenten Ereignissen und deftiger schwuler Sexszenen verläuft die durchgehende Linie der Humanität.
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