Amba/Dox ist ein junger Kriegerschüler und Schüler des Zaren von Weliki Nowgorod. Er neigt zu Visionen.
Auch diese Geschichte spielt in etwa unserer Zeit in einer Parallelgesellschaft. Lingo Real ist eine Art Esperanto dieser Minderheit. Nur Amba und Nanajez (der Zar) gehören dazu. Die übrigen Personen, die hier auftreten, sind "normale" Menschen, sie gehören zum Archäologenteam des Historischen Museums.
Auch diese Geschichte spielt in etwa unserer Zeit in einer Parallelgesellschaft. Lingo Real ist eine Art Esperanto dieser Minderheit. Nur Amba und Nanajez (der Zar) gehören dazu. Die übrigen Personen, die hier auftreten, sind "normale" Menschen, sie gehören zum Archäologenteam des Historischen Museums.
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Sergej, der eine Latzhose mit Werkzeugen trug, ging voraus, stieg hinab und machte viele Fotos. Er hatte auch einen Besen mitgenommen, den trug ich solange. Auf dem Treppenabsatz wartete ich, bis er die Treppe hinter sich gelassen hatte, dann erst folgte ich. Podmorskij hatte ein Funkgerät dabei, das ihn mit Ludmilla verband, und Taschenlampen hatten wir nun auch.
Sergej, der eine Latzhose mit Werkzeugen trug, ging voraus, stieg hinab und machte viele Fotos. Er hatte auch einen Besen mitgenommen, den trug ich solange. Auf dem Treppenabsatz wartete ich, bis er die Treppe hinter sich gelassen hatte, dann erst folgte ich. Podmorskij hatte ein Funkgerät dabei, das ihn mit Ludmilla verband, und Taschenlampen hatten wir nun auch.
Wir spazierten vorsichtig über die grauen
Bohlen. Dicker Staub lag auch hier.
Angeblich war die Basis des Turms aus Mauerwerk, und der Hohlraum sei mit
Schutt gefüllt worden.
Ich versuchte, die Stelle zu finden, wo ich durch
den Spalt geschaut hatte. Aber die Bretter schlossen dicht aneinander, so dass
es nirgends möglich war, in den Raum unter ihnen hineinzusehen.
»Heben wir doch eine Bohle an, die sind nicht
lang«, schlug Sergej vor. Zur Sicherung der Fakten machte er erst einmal eine
Reihe Fotos. Dann hebelte er eine Bohle aus ihrem Lager, indem er einen großen,
dicken Schraubenzieher benutzte, und hob zusammen mit mir das Brett vorsichtig
hoch. Der Direktor leuchtete uns mit einer starken Taschenlampe. Eine
Staubwolke wirbelte auf, tanzte einen Funkenreigen im Lichtstrahl der
Taschenlampe und raubte mir den Atem.
Und da waren sie, die Kästen oder Kartons, auch
das vor Staub nicht erkennbar. Aufgetürmt, ebenfalls dick mit Staub bedeckt,
erreichten sie fast die Decke des Raums.
»Ah, da sind sie ja«, sagte ich erfreut, »und da
ist der Kasten mit der Jahreszahl 1696.«
Ich wischte den Staub mit dem Besen weg, ehe
Protest kommen konnte, und die Zahl wurde sichtbar.
Podmorskij starrte mich fassungslos an.
»Woher wusstest du das?«
»Ich habe durch den Spalt geschaut«, antwortete
ich.
»Da war nichts zu sehen!«, widersprach er, »die
Bretter liegen dicht an dicht, und auch das Licht hätte nicht gereicht.«
»Sollten wir einen zur Probe bergen?« schlug ich
vor, um von dem Phänomen abzulenken.
Der Blick hinunter in den Raum machte mich
schwindelig. Es mochten wohl 3 Meter Raumhöhe sein, die uns vom Boden der
Kammer trennten, und nahmen vielleicht die gesamte Fläche der Turmbasis ein. Wir
entfernten das zweite Brett, legten die beiden quer über die Öffnung und hoben
den Karton heraus.
Es war kein Karton, sondern ein solider Holzkasten von
einigen Kilo Gewicht. Wir verschlossen den Boden wieder mit den Dielen und
trugen den Kasten zur Treppe. Wir mussten sehr vorsichtig gehen, denn die
Bretter wippten unter dem nun größeren Gewicht gefährlich. Ich war heilfroh,
als wir die Treppe hinter uns hatten. Zum Glück besaß der Kasten Tragegriffe an
den Schmalseiten. Da meine Atemnot sich verschlimmerte, bestanden die beiden
anderen Männer darauf, das Fundstück zu tragen, und so erreichten wir unter
Schnaufen und Keuchen die Tür.
Ludmilla und Nanajez hatten bereits einen der
Tische aufgebaut, die an der Wand bereitgestanden hatten, und die Kiste wurde abgesetzt.
Ludmilla hatte auch einen alten Staubsauger aufgetrieben, asthmatischer als
ich, und unter den wachsamen Augen der Wissenschaftler und fleißigem
Fotografieren wurde der Fund entstaubt. Sogar vom Staub verwahrten sie Proben,
um eine Pollenanalyse durchzuführen.
Und da war dann die Aufschrift auf dem Deckel zu
lesen, die vorher komplett vom Staub verdeckt gewesen war.
Nanajez übersetzte.
»Unseren Geliebten zum Gedenken verwahren wir hier
ihre letzte Gabe. Möge Gott ihnen gnädig sein und ihnen vergeben.
Petschory/Petseri/Petschur, Anno Domini 1612—1696.«
»Amba, Sie weinen ja!« rief Ludmilla gerührt. Denn
sie sah die nasse Spur, wie sie sich durch den Staub auf meinen Wangen zog,
»was um Himmelswillen ist das denn?«
»Es sind abgeschnittene Zöpfe unserer Toten«,
antwortete ich mit versagender Stimme.
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"Homsarecs!" 4: Amba und der Zar (Arbeitstitel)
#Homsarecs #urbanfantasy
"Homsarecs!" 4: Amba und der Zar (Arbeitstitel)
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