Eine Novelle in den SCHLAGZEILEN vom Charon-Verlag. Nicht die übliche Konstellation mit Blick auf lusterzeugende Aktionen; eher eine nachdenkliche Betrachtung darüber, was es mit der körperlichen Annäherung macht, wenn jemand eine beherrschende Körpermodifikation in eine neue Beziehung mitbringt. Heft 207, Seite 80-82.
Lilith Dandelion
schreibt Gay Romance, Fantasy, BDSM, Ratgeber
Dienstag, 15. April 2025
Mittwoch, 1. November 2023
Tag 31: Was sind deine nächsten Ziele, und welche Schritte stehen dir als Nächstes bevor?
Dies sind die 31 Tage einer Challenge, an der ich im Oktober 2023 teilgenommen habe.
#charactersofoctober #desschreiberswildeträume
Fido: Mein Ziel ist es, den Kurs der Annäherung von Menschen und Thieren weiter zu verfolgen. Wir haben einen neuen Gouverneur, einen jüngeren Cousin unseres geschätzten Gustaf. Nach so langer Zeit kann ich es ja verraten. Er ist nicht beim Segeln auf dem Peipussee ertrunken. Wir wissen, wo er ist. Er ist ein Lehrer für die Unseren geworden und bringt ihnen zivilisiertes Benehmen bei. Nicht gleich die Zähne fletschen und knurren, aber auch nicht bei allem losheulen, was ihnen nicht passt.
Hieronymus: Es ist erstrebenswert, dass sie das lernen. Es stehet dem diplomatischen Verkehr der Völker doch sehr im Wege. Warum eigentlich lernen sie es nicht von dir?
Fido: Ich bin doch in ihren Augen ein Menschentier, im Kloster verdorben. Aber von dir können sie lernen, nicht immer gleich so gefühlig zu reagieren. Sie finden dich kühl wie eine Hundeschnauze.
Hieronymus lacht auf.
Fido: Und deine Pläne, Liebster? Verrate sie mir.
Hieronymus: Ich fühle mich hier wohl. Reval hat eine kultivierte deutsche Bevölkerungsgruppe. Vor allem haben sie Humor. Sie üben ihn in diesem Sport, den man pliggern nennt.
Fido: Ach geh mir weg damit! Ich hätte schon manchen beißen mögen, wenn ich nicht sofort erkannt hätte, dass das Scherzgefechte sind.
Hieronymus: Ja, eine kleine gedankliche Wendung genügt.
Tag 30: Wie weit würdest du gehen, um dein Ziel zu erreichen?
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Hieronymus: Das Leben hat mich gelehrt, mich nach den Möglichkeiten zu richten. Auch haben alle Wesen Bedürfnisse. Sie haben auch Wünsche.
Ziele sind Wünsche, die durch den Willen eines Menschen gefestigt sind. Sie zu erreichen ist dann wichtiger als die Umstände, die zu überwinden sind. Ich halte davon nichts. Ich maße mir nicht an, etwas an mich zu reißen, das der Himmel mir nicht auch für meine Arbeit und ähnliche Bemühungen geben will. Oder durch Gnade.
Wollte ich etwas erzwingen, so würde ich mich gegen die göttliche Ordnung auflehnen, meine ich. Mich zu erhalten und den Menschen um mich gerecht zu werden und einigen meine Liebe zu geben, das genügt mir als Ziel.
Fido: Was ist mit dem Buch der Warnungen, welches du schreibest? Du willst den Thieren der Zunkuft sagen, dass sie auf einem falschen Wege sind.
Hieronymus: Es ist mein Ziel, das deutlich zu machen. Aber erzwingen kann man nichts.
Ich versuche, was ich kann, und überlasse den Schicksalsmächten, ob es dann erreicht wird.
Tag 29: Wann ist ein Held ein Held?
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Fido: Held -- was ist das?Hieronymus: Einer, der nach dem Krieg so einen Blechstern am Janker hat.
Tag 28: Was bedeutet für dich Magie?
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Hieronymus: Magie ist das Schwerste und das Einfachste der Welt. Ich glaubte, ich könnte sie niemals ausüben und nicht ungesehen entkommen. Die Kosaken passten auf mich auf wie die Schießhunde. Aber Aryol lehrte mich: »Magie ist Wille. Es geht nicht darum, dass du ungesehen an der Wache vorbeikommst. Sondern du musst ihn zwingen, dich nicht zu sehen. Sieh ihm direkt in die Pupille. Sag zu ihm: ‘Schlaf mit offenen Augen!’ Sag es langsam und eindrücklich und geh wie selbstverständlich durch das Tor.« Und es geschah genau so!
»Aber wenn das nun nicht gewirket hätte?« frug ich ihn später.
»Dann deshalb nicht, weil du dich nicht selbst überzeugt hättest. Aber das hast du. Weil dein Wunsch so groß war, die Festung zu verlassen«, war seine Antwort.
Fido: Ja, und dann verschleppt er dich in die Wildnis, und ich komme um vor Sorge.
Hieronymus: Ich war
vollkommen überzeugt, er werde mich zu dir bringen.
Fido: Haha,
ja. Der Hund der. Dich hat er auch glauben machen, was er wollte.
Hieronymus: Er hat
es ja später gebüßt, beinahe mit dem Leben.
Fido: Das ist die
Kehrseite der Magie. Es kann einer sehr tief fallen, der hoch fliegt.
Tag 27: An welche Götter glaubst du?
Fido: An die Göttlichkeit von Allem. Ich bin Pantheist.
Hieronymus:
Das hast du aber nicht im Kloster Petschory gelernt?
Fido:
Nein, dort war es die Mär vom Alten mit dem langen Bart, der alles
sieht und alles kann. Dann aber, als ich das Wunder der Vereinigung
erfuhr, konnte ich den Goldenen Raum betreten und erfuhr das Einssein
aller fühlenden Wesen. Wir sind hier auf Erden, wo Gott sich
ausprobiert. Darum verkörpert er sich in uns und geht auf eine
Abenteuerreise. Wichtig ist ihm dabei, dass er es selber vergisst,
wenn er auf die Welt kommt, denn sonst würde er sich nicht den
Leiden aussetzen. Die will er aber erfahren, um alles zu wissen. Du
siehst, wir alle sind göttlich und wissen es nicht, denn sonst
würden wir nicht fühlen, was man auf Erden fühlen kann. Gott ist
nicht allwissend, sondern all-wissen-wollend.
Hieronymus: Aber
warum das?
Fido: Weil er liebt. Er birst vor Liebe. Und Liebe
braucht Geliebte. Er braucht auch Widerspruch. Darum schuf er Eva,
damit sie Adam auch mal die Meinung sagen konnte. Er schuf dem Adam
eine Gefährtin WIDER ihn. So heißt es im Hebräischen.
Hieronymus:
Du siehst mich betäubt vor Staunen. Wer lehrte dich dies?
Fido:
Der Herr Elias, du kennst ihn, er ist der Hüter der Großen
Bibliothek, in welcher ALLES steht.
Tag 26: Welche Regierungsform ist aus deiner Sicht die Beste und warum?
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Hieronymus: Wie ich sie nennen sollte, muss ich überlegen; jedenfalls meine ich, dass die Kräfte in der Gesellschaft balanciert sein sollten, so dass keiner übermütig werden kann, weil ihn seine politischen Ambitionen zu Kopfe steigen. Ein Beispiel: Die Herrschaft der Schweden in Estland, sag ich, und warum? Sie sind kriegsmüde, darum richten sie alles so ein, dass möglichst Abkünfte zu allseitiger Zufriedenheit die Verhältnisse sichern. Die Handwerksgilden, welche regelmäßig im Rathaus tagen und auch ihre Stadthäuser haben, sind beinahe so mächtig wie der schwedische Gouverneur. Der Herr Oxenstierna ist ein milder Herr, und er regieret nicht fern vom Volke oben auf dem Schloss auf dem Domberg, sondern er hat seine Amtsgeschäfte ins Rathaus verlegt, wo er täglich Debatten mit den Ratsherren hat. Und jede Fischfrau kann ihm vortragen, man habe sie bei Verteilung der Marktplätze durch den Rat übervorteilt. Manche maulen, sie würden sich in diesen Abstimmungen verzetteln, wann den ein klares Machtwort käme? Der Gouverneur jedoch bestehet darauf, dass seine Handlungsfreiheit eben in einer allseitigen Zustimmung bestünde, welche er durch Harmonisierung zu erlangen trachte.Hier kann nicht einfach mit Befehlen regiert werden, wie es die Russen so gern haben. Und wenn es sie selber den Kopf kostet, so ist ihnen das wohl lieber, als dass er durch Wahlfreiheit verwirrt würde. Wollte Gott, sie blieben für immer außerhalb unserer Grenzen.
Tag 25: Wie stehst du zur Macht?
#charactersofoctober #desschreiberswildeträume
Fido: Nichts kann so leicht zerbrechen wie weltliche Macht. Je härter sie verteidigt werden muss, umso verhängnisvoll kann ein kleiner Fehler sein. Da war einer der beste Fechter weit und breit und ließ seinem Gegner ganz nah herankommen, lachte ihm seine Siegesgewissheit ins Gesicht, fast Nase an Nase, während sich ihre Degen zitternd gegeneinander stemmten, doch was vergaß er? Die rasiermesserscharfen Zähne der Thiere.Über Tattoos und SM
Eine Novelle in den SCHLAGZEILEN vom Charon-Verlag. Nicht die übliche Konstellation mit Blick auf lusterzeugende Aktionen; eher eine nac...
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Der Doge Am 8.1., kommenden Freitag, um 19:30 lese ich bei den Literatunten #allabendlichqueer aus meinem Roman "Der Doge und sein Tun...