Donnerstag, 26. Mai 2022

Nähert sich der Vollendung:

 Band 5 der Reihe "Homsarecs!"


Nachdem die ersten 4 Romane als Urban Fantasy in einer vertrauten, modernen Umgebung spielen bzw. in einer zwar romantisch verklärten, aber doch existierenden, begibt sich die Erzählung nun ins Jahr 1643. Wir suchen Orte im damals schwedisch besetzten Estland auf und machen Ausflüge ins benachbarte Zarenreich. Der Hintergrund ist historisch nachvollziehbar, doch die Helden sind wie gewohnt teils fiktive Personen, teils entstammen sie der märchenhaften Spezies Homo Sapiens Erectus. 

Dies berichtet
von den eigen­thümlichen Sitten
und Un­sitten der Leute, die von den übrigen Menschen
als „Thiere“ bezeich­net werden, und von den
Visionen des Amtsschreibers
Hieronymus Lohebrannt.

Homsarecs sind eine andere Spezies als wir, sie sind wild, scharfzähnig und gefährlich, pan­sexuell, schön und im Kampf unbe­siegbar, und sie schlafen kaum. Im 17.Jh. nennt man sie „Thiere“. Wegen ihrer Kraft und Wachsamkeit be­schäf­tigt der schwedische Gou­ver­neur von Estland sie als Leib­garde. – Am Ende des 30jäh­rigen Krieges sind die Zeiten alles andere als ruhig und geordnet. Hieronymus Lohe­brannt,  Sekretär des Gouverneurs und Kopist königlicher Erlässe, weckt das Interesse feindlicher Spione. Darum stellt der Gouverneur seinen Schreiber unter den Schutz der Thiere.  
Aus dem Schutz­bündnis wird Liebe, und die Thiere weihen ihn in ihre gefährli­chen Ritu­ale ein. Seine Visionen, verstörende Bil­der sagen ihm, dass den Thieren eine schreckliche Zukunft bevorsteht. Darum verfasst  er  ein  Buch der War­nungen.

Freitag, 13. Mai 2022

Meine Gedanken anlässlich eines Artikels in "Unsere Zeit"

 

 Diese Zeitung ist offensichtlich ein Sprachrohr der Putinisten.

»Das russische Militär werde NATO-Waffentransporte in der Ukraine als zu zerstörende Ziele betrachten.«

Das ukrainische Militär betrachtet Waffentransporte aus Russland ebenso als zu zerstörende Ziele, und es ist weitaus effizienter darin als die Russen. Auf der Seite »Oryx-Ukraine« findet sich eine minutiöse und dokumentierte Auflistung aller zerstörten Materialien mit Videos und Fotos.
Die Zerstörung der Infrastruktur ist nicht die Folge der westlichen Waffenlieferungen, sondern gehört zu den russischen Kriegshandlungen, die vermutlich schon vor Beginn der Invasion für den Fall vorgesehen waren, dass es Widerstand gab, aber das war der weniger wahrscheinliche Plan B, wenn man von der strategischen Fehlerhaftigkeit ausgeht.
Die Eskalationsspirale wird nicht »weiter gedreht«, sondern es handelt sich um einen bewaffneten Überfall ohne vorherige Kriegshandlungen der Ukraine. Die Unruhen in den Gebieten Donezk und Luhansk sind eine innere Angelegenheit der Ukraine, zu der man schlecht getarnte Partisanenkräfte geschickt hat, die illegal in die Ukraine eingedrungen sind. Somit sind bewaffnete Handlungen der ukrainischen Regierung die Niederschlagung eines von außen befeuerten Aufstands, in keinster Weise eine Aggression gegen Russland. Eine solche hat es selbst nach der Annexion der Krim – ein eklatanter Völkerrechtsbruch – nicht gegeben.

»Nicht nur diese Männer starben. Wie in jedem Krieg sterben Zivilisten.«

Das ist richtig. Wobei die absichtliche Tötung von Zivilisten ein Kriegsverbrechen ist. Die Beweise für Kriegsverbrechen sind bereits zahlreich und werden täglich weiter gesammelt. Auf ukrainischer Seite gibt es Kollateralschäden, aber bei weitem nicht so viele wie unter den ukrainischen Zivilisten – und sollte es auch dort absichtliche Tötungen von Zivilisten geben, wovon ich bisher nicht gelesen oder gehört habe, dann wird auch da selbstverständlich Gerechtigkeit walten. Was aber sicher ist und wofür die Beweise erst gesammelt werden, sind die Verbrechen, die da begangen werden, wo die Russen die Oberhand haben oder hatten. Hier sind vor allem zu nennen: Verschleppungen – Zivilisten werden ins russische Reich gebracht, ohne dass sie wissen, wohin und ohne nach Osten fahren zu wollen. Wer aus existenzieller Bedrohung gerettet wurde, hat keine Wahl.
Vergewaltigungen sind ebenso wie in vielen früheren Kriegen von oben geduldet und sollen vor allem den Gegner demütigen, dem dadurch gezeigt wird, dass die Männer ihre Frauen nicht schützen können.
Gewalttätige Verhöre und Folter. Die Flüchtlinge, die ins russische Gebiet verschleppt werden, werden selektiert. Bei manchen verraten Tätowierungen die Zugehörigkeit zu ukrainischen Kampfbattaillonen; diese werden die Aussonderung vermutlich nicht überleben. 

Löst ein einseitiger Waffenstillstand Probleme? Pazifismus neu definiert

Der Glaube, irgendwer werde verschont, wenn die Waffen sofort schwiegen, ist eine Illusion. Wir haben gesehen, wie Russland mit seinen eroberten Landstrichen umgeht.Wohnhäuser, Krankenhäuser, Schulen und Ladenzentren werden unterschiedslos bombardiert, genau wie die Infrastruktur, Strom, Eisenbahn, Kommunikation. Zivilisten werden wahllos erschossen. Sie werden bewusst ohne Nahrung, Trinkwasser, Licht, Santärmöglichkeiten, Medikamente und Kommunikation nach außen in Schutzräumen eingesperrt.

Das wären die Konsequenzen einer Kapitulation.
Dies zuzulassen ist die bittere Folge eines gewohnheitsmäßig denkenden und ungeprüft handelnden »Pazifismus«.
Die amerikanische Folklore hat uns in unzähligen Westernfilmen eingebimst, dass man verschont wird, wenn man die Hände hebt. Das ist der tragische und scheinbar unausrottbare Denkfehler im deutschen Pazifismus, verbunden mit dem zweiten Denkfehler, nämlich dass es per se böse sei, bewaffnet zu sein. Eine große Zahl von Nationen ist wehrhaft und hat doch niemals einen Angriffskrieg geführt. Oder kann sich jemand daran erinnern, dass in diesem oder dem vorigen Jahrhundert die Schweiz oder Finnland einen Angriffskrieg begonnen hätten?
Wir Pazifisten müssen Pazifismus neu definieren. Der Begriff muss auch die Möglichkeit enthalten, einem unschuldig Angegriffenen mit Waffen zu Hilfe zu eilen. Das Eilen sehe ich nicht, sondern nur Schuldzuweisungen an das Opfer. Das wird uns noch schwer auf die Füße fallen.

In einem Krieg und unter der toxischen Propaganda Putins verlieren die Menschen ihren Gerechtigkeitssinn. Vielen Leuten, die man in russischen Städten befragen würde, ist nicht einmal klar, dass die Ukraine ein souveräner Staat ist wie -- sagen wir Japan oder Marokko. Sie sehen es nicht als feindlichen Übergriff, sondern als ordnendes Eingreifen mit Berechtigung.

Darum kommt so wenig Widerspruch aus der Bevölkerung.

Montag, 2. Mai 2022

Zu Pasolinis Film "120 Tage von Sodom"

Auf der Facebook-Seite "Faktastisch" war folgender Artikel zu lesen:

Pasolinis Film "Die 120 Tage von Sodom"

Ich fühlte mich genötigt, auf einige der Kommentare zu antworten.
Meine Antworten habe ich zusammengefasst und ergänzt. Hier meine Antwort:

Es hat mit Kunstfreiheit nichts mehr zu tun. Und das sage ich als Sadomasochistin, die tief in die Szene eingetaucht war. Es ist eine mörderische Verfälschung, die Fantasien des Marquis de Sade in Folter und Freiheitsberaubung umzusetzen. Dieser Regisseur Pietro Paolo Pasolini (*1922, +1975) hatte nicht das Recht, Sexpraktiken, die unbedingt einvernehmlich sein müssen, zu benennen und sie dann als Folter zu inszenieren. Selbst wenn wir wissen, dass es sich um gestellte Szenen handelt: Die Fantasien de Sades waren Fantasien, die er nicht 1:1 in die Realität umgesetzt wissen wollte. Es gibt keine Praktiken mit ernsthaften Verletzungen, die ihm je nachgewiesen werden konnten. Somit darf sich PPP nicht auf ihn berufen.
Der politisch korrekte Sadomasochismus hält sich an Regeln und hat ein Ethos, das Freiwilligkeit, Sicherheit und klare Sinne verlangt. Das heute übliche Kürzel BDSM steht dafür.
Ein Filmprodukt wie das oben beschriebene (und ja, ich habe die 120 Tage von Sodom gelesen!) ist eine bösartige Attacke auf die Freiheit der Sexualausübung und ködert verlogen durch Szenen, die dennoch auf sexuelle Trigger spekulieren.
„Da ist viel Sex drin, eher in Richtung Sado-Masochismus, der eine ganz bestimmte Funktion hat – nämlich den menschlichen Körper auf eine verkaufsfähige Ware zu reduzieren“, erklärt der Regisseur seine Beweggründe.
In dieser Hinsicht ist er im Irrtum, was alle BDSM-Aktivitäten ohne kommerziellen Bezug betrifft. Und auch die kommerziellen Aktivitäten müssen sorgfältig unter die Lupe genommen werden, um zu untersuchen, ob es da eine Schnittstelle von sexueller Ausbeutung und SM-Praktiken gibt, die ich nicht kenne. Sadomasochismus an sich hat zu allerletzt den Grund, den Pasolini da annimmt, und wo auf "verkaufsfähige Ware reduziert" wird, geht es zum allergrößten Teil um den handelsüblichen Sex. Sofern da Praktiken aus dem SM mitspielen, kann das sicherlich in der Zwangsprostitution geschehen; aber schon das Wort "Zwang" trennt solche Brutalitäten vom Bereich BDSM ab, der auf Freiwilligkeit beruht. Das ist seine Conditio sine qua non, das entscheidende Merkmal.
Unter den Reaktionen auf der Facebookseite waren auch die "kleinen Angeber", die sich in etwas pubertärem Tonfall darüber ausließen, dass sie schon Grausameres gesehen hätten, es würde ihnen nichts ausmachen, das sei langweilig.
Unser Gehirn kennt in der Entwicklungsgeschichte erst seit 100 Jahren den Film. Wenn die Menschheitsgeschichte ein Tag wäre, dann wäre das ein Bruchteil einer Sekunde. Unsere wichtigen Gehirnteile verstehen den Unterschied zwischen Film und Realität nicht. Würden wir sonst bei sehr spannenden Filmen Herzklopfen bekommen? Welchen Sinn macht es, Adrenalin auszuschütten, wenn man in der warmen Wohnung vor dem Bildschirm sitzt?
Darum kann man das vergleichen: Weil der verrohende Effekt ähnlich sein kann, wenn man dafür empfänglich ist oder sich oft und lange genug mit solchen Inhalten befeuert.
Das Gehirn ist programmierbar.

"Die 120 Tage von Sodom", Marquis de Sade

Ich habe es gelesen. Und man darf nicht vergessen: De Sade hat seine Vorstellungen niemals 1:1 in die Tat umgesetzt, sondern er wusste, dass es Fantasien sind. Sadomasochismus, der auf seinem Namen beruht, wird üblicherweise so praktiziert, dass alles freiwillig, unter Erwachsenen, mit klarem Verstand und unter größtmöglicher körperlicher und emotionaler Sicherheit geschieht. Das Spiel mit Schmerz kann äußerst erhebend sein, aber es muss auf jeden Fall in einem abgesicherten Rahmen geschehen. Was Pasolini da aber macht, ist sowohl für die Konsumenten ohne BDSM-Neigung schädlich, als auch für BDSM, der korrekt ausgeübt wird. Er hat wohl den heuchlerischen Weg gewählt, sich einerseits an der Thematik zu delektieren und seine Gelüste mit dem Beobachten der Schauspieler auszuleben, zugleich aber die Darstellung so angelegt, dass Widerwille und moralische Verurteilung erfolgen MUSS. Das heißt, es ist ein Anti-BDSM-Propagandafilm der heuchlerischsten Art.

Tag 31: Was sind deine nächsten Ziele, und welche Schritte stehen dir als Nächstes bevor?

  #charactersofoctober #desschreiberswildeträume Fido: Mein Ziel ist es, den Kurs der Annäherung von Menschen und Thieren weiter zu verfo...