Montag, 5. März 2018

"Isegrims Tagebücher -- Der Menschenfresser Besserung"

Leseprobe
Isegrim, der Ich-Erzähler sollte im Auftrag des Dogen helfen, die letzten Kannibalen zu finden, die sich in den Wäldern der Tatra verstecken, aber er fällt ihnen in die Hände. Beide Männer gehören einer Rasse an, die übernatürliche Kräfte hat, aber unter dem Fluch eines frühen Todes steht.
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Ich folge Perkele in eine andere Kammer. Dort steht auch ein breites Bett mit bun­ten Decken, und auf dem Tischchen gibt es einen drei­armi­gen Leuchter mit Kerzen, die den Raum direkt idyllisch erscheinen lassen.
„Leg dich da hin. Auf den Bauch.“
Ich lege mich auf das Bett, wo er mich schweigend hindrapiert und mich zu mas­sie­ren anfängt.
„Du hast doch keine Angst?“ fragt er.
„Doch, habe ich“, antworte ich wahrheitsgemäß.
„Selbst wir begehen das Große Verbrechen nicht.“
Das meint, töten, um zu essen.
„Und einen der Unseren essen?“ frage ich mit einem Zittern in der Stimme. Denn ich weiß, das macht sie unberechenbar. Ein Körper, der voll ist mit Somn­ambulin, ist eine eßbare Droge, die süchtig macht.
„Das hast du früher auch getan“, sagt er mir auf den Kopf zu, während er auf meinem Becken thront und mich massiert.
„Habe ich. Und werde es mit allen Mitteln vermeiden.“
Er lacht.
„Du mußt das nicht befürchten. Der Tod nach alter Art ist auch bei uns selten gewor­den.“
Das höre ich mit Erleich­terung.
„Aber ihr seid schon alle weit über Vierzig“, wende ich ein.
Wieder lacht er.
„Oh, der junge Agent hat seine Hausaufgaben gemacht und sich vorbereitet. Wel­chen Schmus wirst du uns denn erzählen, damit wir mit euch kom­men und uns eurem lächerlichen Weiberritual unterwerfen?“
Ich überlege lange, bis ich antworte, aber dann weiß ich, was ich sagen muß.
„Was könnte euch denn davon abhalten, etwas zu tun, das euch ein langes Leben schenkt?“
„Vielleicht stehen wir eher auf kurz und knackig?“
„Warum zwingt ihr uns aber zu essen? Macht doch was ihr wollt, aber laßt uns…“
„Was willst du?“ Er schlägt mich hart auf den Hintern, daß es knallt, „wir geben euch Fleisch, das euch endlich wieder wärmt, eine kostbare, heilige Gabe. Ich erwarte etwas mehr Dankbarkeit! Und jetzt laß mich tun, was ich schon lange tun wollte und was dich hergeführt hat, auch wenn du es nicht weißt.“
Er hat mich inzwischen ganz ausgezogen, entfernt nun auch mein Lendentuch und beginnt, meine Pospalte mit eingeölten Fingern zu massieren. Immer tiefer dringt er mit den Fingern in mich ein. Ich erinnerte mich, daß der Mann so massiv gebaut war, daß er mir damals trotz Papavers erhebliche Schmerzen bereitet hat, und ich schwank­e zwi­schen Angst und Geilheit. Er dreht mich zwischendurch auf die Seite und befaß­t sich mit meinem trägen Geschlecht.
„Neutertee?“
Ich nicke.
„So weit haben sie dich erniedrigt? Warum bist du nicht abgehauen? Du wußtest, daß es uns gibt, du hättest uns doch finden können.“
„Keine Chance, die Amazonen hatten mich immer im Griff.“
„Die Weiber! Du läßt dich von den Weibern regieren! Aber da ist noch was ande­res…“
Er lehnt seinen Kopf an meinen, mein Kinn fest in seiner Hand, und liest mich gegen meinen Willen. So stark ist er!
„Du liebst einen Mann mit honiggoldenen Haaren.“
Er schweigt und liest weiter.
„Du liebst den Dogen! Fräulein Tanguta, die aus Sukent eine Kuscheltierhölle ge­macht hat! Oh, bah, ist das peinlich.“
Bloß nicht heulen, wenn er hier alles, was mir heilig ist, in den Dreck tritt.
„Und er läßt dich den Tee trinken! -- Na, gut“, sagt er dann, „wenn du ihn liebst, dann denk an ihn, während ich dich wichse. Wie lange bis du schon frei vom Tee?“
„Fünf Tage.“
„Das sollte doch reichen. Ich mach dich wieder zum Mann, Süßer. Verlaß dich auf mich. Ich werde deine Würde und deinen Stolz wiederherstellen. Ich gebe dir Hormone von mir ab. Du sollst wieder ein Krieger werden.“
„Ich war nie einer“, gebe ich zu.
„Hey, und was war mit Tarfur? Du hast ihn getötet, diesen Schweinehund. Bravo. Du bist ein Held, weißt du das?“
„Nein, ich bin ein Verbrecher.“
„Wie…“
„Er war schon wehrlos, als ich ihn abstach.“
„Und dann?“
„Wurde ich verurteilt. Hab zwei Jahre Zwangsarbeit auf Torquato bekommen, aber wenn ich diese Mission erfolgreich durchführe, indem ich euch finde und ihr freiwillig mitkommt, dann gehe ich straffrei für den Rest aus, das sind anderthalb Jahre.“
„Gute Idee. Hat dich direkt in meine Arme geführt. Aber warum konntest du ihn nicht ehrenhaft festnehmen? Du sagtest, du bist kein Krieger?“
Ich erzähle ihm kurz, wie ich in Joy de Guerre gekommen bin, auch wegen Flie­gen­pilz, und wie ich außer Kontrolle war und Tarfur tötete, was dann als Mord bestraft wurde.
Die ganze Zeit hat er meine Eier und meinen Penis sanft geknetet und mit seinen geöl­ten Fingern gestreichelt. Es kam tatsächlich sowas wie ein Ständer dabei rum. Ich war viel geiler als man sehen konnte. Es hatte sich in mir so viel Sehnsucht nach Sex aufgestaut, aber der Körper kam noch nicht ganz hinterher.
Aber als er mich so hält, wieder auf den Bauch gedreht, mich mit einer Hand am Nacken packt und wieder mit den Fingern eindringt, schmelze ich und fühle das Wun­der seiner Herrschaft. Jetzt verstehe ich, warum ich hier bin. Ich habe jemanden gesucht, der mir sagt, was ich zu tun und zu lassen habe.

Donnerstag, 15. Februar 2018

Karl wird Josefine



Karl, schwer traumatisierter Sohn des Ministerpräsidenten der Volksrepublik (von einem Homsarec entführt und missbraucht), findet seine Rettung darin, Josefine zu sein, was er vorher nicht zu wünschen wagte.
Homsarecs! Band 1, Schicksal und Verbrechen, Kapitel "Das Recht zu reisen".

Montag, 12. Februar 2018

Eine interessante Debatte:


Dürfen Heten über Schwule schreiben? In einer der Gruppen haben wir lebhaft diskutiert, und drei von uns haben Kommentare zu diesem Beitrag geschrieben, die allerdings bislang nicht freigeschaltet worden sind. Gibt es ein Urheberrecht auf schwulen Sex?
Die Frage kommt mir ein bißchen so vor wie die, ob man ein Opfer eines Mordanschlags beschreiben darf, aus seiner Sicht das Erlebnis schildern, wenn man noch nicht in dieser Lage war. Darf man das?
Die Erfahrung von Ausgrenzung und Diskriminierung mag den Älteren unter den Homosexuellen noch in den Knochen stecken, doch wie geht es den Jüngeren damit? Interessanterweise sind eher die Lesben die Wortführerinnen in der Campagne der Richtigstellung schwuler Befindlichkeiten. Ja, wie zum Teufel kommt es dann, daß ich seit der Teenzeit Kicks nur angesichts schwuler Erotik bekomme? Zudem noch von solchen mit einem Machtgefälle? Und das, obwohl ich damals keinerlei Vorlagen für dergleichen finden konnte. Erst mit 14 Jahren hörte ich zum ersten Mal davon, daß es Homosexualität gibt, und als einmal im Klassenraum das Wort "schwul" fiel -- ich war wohl 16 Jahre alt -- wußte ich nicht, was das bedeutet. Auf diesbezügliche Literatur stieß ich erst 1974.
Es war also vor allem im Fall der Älteren keine Mode und keine Nachahmung, diese Fantasien zu hegen; und ich bin auch ziemlich sicher, daß es das nicht immer ist -- bei vielen Frauen in den FB-Gruppen, in denen ich bin, erspüre ich eine genuine Leidenschaft, die nicht aus dem Großhirn kommt.
Vor wenigen Tagen -- ich wies darauf hin -- erschien das Wort "Girl Fag" in meinem Universum. Und parallel "Gay Dyke", das lesbische Gegenstück im männlichen Körper. So gesehen, sind es schwule Frauen, die über Schwule schreiben. Wie gut sie das können, muß man wohl im Einzelfall beurteilen und sich nicht von den auf den Titeln abgebildeten Workout-Körpern blenden lassen, die sich so ähnlich sind wie Brathähnchen auf dem Spieß.
Meine Lieblingslektüre im Moment, die in erster Linie abenteuerliche Fantasy-Gay-Romance "Die Rache des Sidhe" setzt sich vom Mainstream angenehm ab. Aber daß dieser Mainstream -- angeblich von Teenagern geschrieben -- der Bloggerin von oben stehendem Link auf den Keks geht, ist sehr verständlich.



Mittwoch, 31. Januar 2018

Auf der Fahrt zur Party

Homsarecs! Band 1: Schicksal und Verbrechen


Schon gleich auf der Fahrt ging es los. Ich saß zwischen zweien, die ich nicht kannte, Ainu saß auf dem Vordersitz. Schon während der Fahrt zogen sie mir die Jacke und das Hemd aus, auch die Hose. Ich saß nackt in diesem Auto mit den verdunkelten Scheiben. Der eine neben mir, sein Alter schätzte ich auf Mitte Zwanzig, nannte sich Hemyarik; er legte mir ein Halsband um, an dem eine Leine befestigt war; der andere, Mojo mit Namen, band mir Leder­manschetten um die Hände und klinkte sie auf dem Rücken ein. Dann fummelte er an meinem Schwanz herum. Ainu drehte sich vom Vordersitz zu mir und lächelte. „Wir werden Spaß haben“, sagte er, „keine Sorge!“ Er nahm erst meinen einen Fuß, zog ihn zwischen den Sitzen nach vorn und schnallte eine weitere Ledermanschette herum, dann ließ er ihn los, und Hemyarik reichte ihm den anderen. Nun waren sie mit einer nicht sehr langen Kette verbunden.
Ich stand schon wie ein Dragoner.
„Sind da auch Weiber auf der Party?“ fragte ich.
„Weiber??“ schrie Hemyarik spitz, „komm mir doch bloß nicht mit sowas!“ Und er machte Versuche, mich auf seinen Schoß zu ziehen, was wegen der Enge des Wagens allerdings nicht klappte; immerhin drehte er mich ein bißchen auf die Seite, und während Mojo mir die Zunge in den Hals steckte, prüfte und kniff er meine Hinterbacken. Recht bald waren wir da. Es war ein verlassenes Fabrikgebäude, das von außen völlig verlottert und düster wirkte. Scheiben waren eingeworfen, die Fenster der unteren Stockwerke waren zuge­mauert. Wir stiegen, ich stolperte, von Hemyarik gut festgehalten, eine Treppe voller Löwenzahn und Winden hinunter zu einer Kellertür. Hier war eine neue Klingel angebracht worden, an der las ich den Namen ‘Club Kozodoy’, und auf unser Läuten öffnete ein Homsarec, den ich als einen von den Beerdigungsunternehmern erkannte. „Oh, süß! Ihr habt Frischfleisch dabei“, bemerkte er und fuhr mir durch die Haare.

Dienstag, 30. Januar 2018

Aha! Gay Romance —

— das also ist der Hashtag, den ich meinem Roman geben kann. Dann allerdings bleibt der Fantasy-Faktor unerwähnt.  Aber diese Welt ist bunt, nicht das öde Schwarzrot der BDSM-Welt. Gott, wie ich diese Folklore satt habe. Nicht, dass ich dieser Gefühlswelt abhold wäre! Aber die Fetische... Meine Güte, fällt euch nicht bald was anderes ein?
Meine Suche führt mich in Gefilde mit mehr Fantasie, mehr Farben, mehr Varianten der Beziehungen. Auf flachen Schuhen, in bunter Kleidung, die mich nicht beengt, nicht einschnürt, nicht auf der Haut klebt, gegen die ich nicht allergisch bin — vor 21 Jahren habe ich mal halterlose Strümpfe angehabt, die ein Latex-Rand hielt, die Spuren sieht man heute noch. Hanfseile, Weidenruten, Ethno-Dekor, selbstgeschnitzte Peitschengriffe. Freiheit. Nichtraucher. Keine vernickelten Ketten mehr, keine hohen Absätze, nicht Lack und Leder. Und dennoch würde ich jeden jugendlichen Arsch verhauen, der sich mir freiwillig präsentiert. Mit Wonne.

Samstag, 27. Januar 2018

Karatai ist am Ende

Er war bis auf einen schwarzen Lendenschurz mit Kaurischnecken nackt, schien aber kein bißchen zu frieren. Ich faßte seine Hand, als er mir Feuer gab; sie war erschreckend heiß. Das Weiße seiner Augen war gerötet.
„Komm her, Kleiner, ich wärme dich“, sagte er.
„Nett von dir“, murmelte ich.
„Nix, ich kühl mich an dir, das ist angenehm.“
Ein wenig zögernd nahm ich zwischen seinen Beinen auf dem Sofa Platz, lehnte mich an ihn, er legte seine Arme um mich. Ich hatte eigentlich keine Wahl, ich hätte mir sonst was weggeholt. Über mich hinweg rauchte er seine Pfeife.
„Bist du im ‘Zustand’?“
Er stutzte, es schien taktlos zu sein, jemanden das zu fragen. Aber er gab mir eine Antwort.
„Yep.“

Montag, 22. Januar 2018

Isatai von Hand

Ein Aquarell aus der Wasserstadt

Bisher fehlte mir eine lebende Vorlage für eine so wichtige Gestalt wie Isatai, der ja auch der Erzähler des 2. Bandes ist. Wenn man Fotos von Schauspielern oder anderen historischen Figuren verarbeitet, gibt es u.U. keinen Nachschub. Das ist die Crux. Man möchte kontinuierlich weiterarbeiten und kann das nicht. Auch Iván hat einen solchen Nachteil. Jetzt hat sich aber ein lebendes Modell freundlicherweise bereit erklärt, Isatai zu sein, und ich bin dafür sehr dankbar.
Nach der elektronischen Überarbeitung

Tag 31: Was sind deine nächsten Ziele, und welche Schritte stehen dir als Nächstes bevor?

  #charactersofoctober #desschreiberswildeträume Fido: Mein Ziel ist es, den Kurs der Annäherung von Menschen und Thieren weiter zu verfo...