Es macht mir immer so viel Spaß, meinen Websites ein neues Kleid zu geben. Dabei bleibe ich natürlich bei Merkmalen, an denen man die Site wiedererkennt; man soll ja sehen, dass man in derselben "Firma" bleibt.
Neue Bilder kann ich euch leider nicht anbieten, die müssen eine Weile halten. Es hat ja auch Zeit gebraucht, sie anzufertigen.
Wie man am Kopfbild sieht, bin ich bei der Thematik geblieben, auch wenn ich mich selber auf diesem Gebiet nicht mehr betätige. Aber Erinnerungen sind ja auch was Schönes.
Und dann hätten wir ja auch noch die Site zum Roman. Bevor man sich zu einer gravierenden Anschaffung durchringt (e-Book 4,99 € pro Band), kann man sich hier ausführlich über das Epos informieren. Es gibt eine große Zahl von Leseproben, Hintergrund-Informationen und Abbildungen, die nicht in der e-Book-Ausgabe, sondern nur in der Papierversion enthalten sind.
http://www.hausmacht.de/Roman
Donnerstag, 8. August 2019
Sonntag, 4. August 2019
Der Bürgermeister vorweg
Wer hätte sich das 1975 vorstellen können, dass mal der Bürgermeister einer Millionenstadt einer Gay Pride-Parade vorweggehen würde, flankiert von weiteren Senatoren und Bürgerschaftsabgeordneten? Dass die Regenbogenfahne von Rathäusern flattern würde? Als ich mich in der damaligen Zeit, in den Jahren 1976-80, in schwulen Cafés und Bars herumtrieb -- an Orten, die dem gesamten Publikum zugänglich waren --, zeichnete sich schon ein neues Selbstbewusstsein ab, dazu auch eine Aura der Solidarität, von der ich nicht weiß, ob sie sich bis heute hat erhalten können.
Solidarität ist aber noch lange nicht unzeitgemäß oder gar überflüssig. Der Unterschied zwischen Schwulsein in Hamburg und in Polen oder Russland ist viel zu krass für europäische Länder. Rammstein hat es gezeigt: Die Entwicklung darf jetzt nicht umgedreht werden, wir müssen dort Flagge zeigen, wo es noch ein Risiko bedeutet. Rammstein könnte damit viel verlieren -- oder die Fans, die die Botschaft verstanden haben, können viel gewinnen. Möge die Botschaft ankommen!
Solidarität ist aber noch lange nicht unzeitgemäß oder gar überflüssig. Der Unterschied zwischen Schwulsein in Hamburg und in Polen oder Russland ist viel zu krass für europäische Länder. Rammstein hat es gezeigt: Die Entwicklung darf jetzt nicht umgedreht werden, wir müssen dort Flagge zeigen, wo es noch ein Risiko bedeutet. Rammstein könnte damit viel verlieren -- oder die Fans, die die Botschaft verstanden haben, können viel gewinnen. Möge die Botschaft ankommen!
Sonntag, 28. Juli 2019
Picknick bei Heathea: In der aktuellen Ausgabe der SCHLAGZEILEN.COM
Wir signalisieren einander Absichten durch die Menge der Kissen, die wir anhäufen lassen, und wer seinem Sklaven befiehlt, mehr Kissen im Rücken eines Gastes aufzuhäufen als nötig, der wird schon recht deutlich. Der Gast kann solche Ambititionen abblocken, indem er dem eigenen Sklaven befiehlt, die Kissen fortzuräumen, oder, noch deutlicher, indem er es dem gegnerischen Sklaven oder der Sklavin befiehlt.
Heathea aber ließ sich drauf ein, sich von Saiko polstern zu lassen. Und so erklärt sich auch die Redewendung ‚jemanden übers Polster ziehen‘. Das hieß, man griff sich den Sklaven, der hinter einem in den Kissen wirtschaftete, und zog ihn zu sich.
Die Einwilligung war durch die Situation bereits gegeben.
Und so griff sie sich Saiko, obwohl ihre Blicke dauernd auf mir geruht hatten, und legte ihn sich quer über den Schoß...
__________________
Im Schlagzeilen-Heft Nr 171 auf S. 8 geht es weiter!
Picknick bei Heathea: In der aktuellen Ausgabe der SCHLAGZEILEN.COM
Illustrationen stammen ebenfalls von der Autorin, sind aber im Heft nicht enthalten.
Mehr Zeichnungen aus dieser Serie: Auf der Galerie meiner Homepage http://www.hausmacht.de
Samstag, 20. Juli 2019
Der siamesische Zwilling Eszett und seine Ursprünge
Die erste Folge ist eine verstärkte Abkoppelung von den Schreibweisen der Nachbarn.
In der Schweiz hat man sich für den Wegfall des ß entschieden und ersetzt durchgehend durch Doppel-S. Diese Abschaffung zog sich von 1938 bis 1974 hin. Diese Abschaffung ist natürlich logisch in einem Land, das neben dem Deutschen auch die italienische und französische Sprache in Teilen der Bevölkerung gebraucht. Es scheint bestens zu funktionieren.
Manche sind der Annahme, das ß verdanke sein Dasein der Unterscheidung von langen und kurzen Vokalen, doch ist das ein Irrtum.
Sagten wir denn vorher Kuuuß oder Schluuuß? Lautet es nicht in manchen Mundarten daaaß und Spass? Nein, die Funktion des ß ist nur in Ausnahmefällen Anzeiger von Lauten, sondern es ist in erster Linie:
* eine Kombination aus langem S und rundem S *.
Es hatte vor allem in der Fraktur eine wichtige Aufgabe, nämlich lange Wortkombinationen auch ohne Trennzeichen in sinnvolle Abschnitte zu gliedern, wie Schlußappell, Flußschleife, Paßvergehen oder Fraßfeind. In der Antiqua und Grotesk, wie wir sie heute gewohnt sind, ist das natürlich nicht so wichtig wie in einer Frakturschrift, so dass wir die Bedeutung des Schluss-Signals durch das runde S vergessen haben.
Es wäre also an der Zeit, ganz auf das ß zu verzichten und uns der schweizerischen Schreibung anzupassen. Das wäre ein schönes Signal des Internationalismus, eine Erleichterung für die Schreibung, und vor allem: Es würde uns die grauenhafte Missgeburt eines großen ß ersparen, das nur deshalb so energisch von Typografen verfochten wird, weil sich mit dem Entwurf und der Digitalisierung eines neuen Zeichens für jeden Schriftschnitt ein Haufen Geld verdienen lässt. Ich weiß das, ich war in der Schriftdigitalisierung tätig.
Ein Zurück zum ß sehe ich nicht. Zu altertümlich ist seine Anwendung, und die Arbeitsbeschaffung als Lautanzeiger ist mehr als dünn.
Seien wir mutig. Seien wir international.
https://widerdiedummheit.blogspot.com/2018/02/mit-pomp-in-der-typo-szene-gefeiert-das.html
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9F
Mittwoch, 3. Juli 2019
Alle drei Trailer für die Homsarecs!-Trilogie...
... zu meinen drei Homsarecs-Romanen sind verfügbar!
Trailer zu Band 1:
https://www.youtube.com/watch?v=aPkJfNW1EDU
Trailer zu Band 2:
https://www.youtube.com/watch?v=1vmErxo-pUE
Trailer zu Band 3:
https://www.youtube.com/watch?v=d8_ohOQrt4A
Trailer zu Band 1:
https://www.youtube.com/watch?v=aPkJfNW1EDU
Trailer zu Band 2:
https://www.youtube.com/watch?v=1vmErxo-pUE
Trailer zu Band 3:
https://www.youtube.com/watch?v=d8_ohOQrt4A
Dienstag, 28. Mai 2019
Ich hab's geschafft...
... und einen Trailer für meinen Roman gebaut.
Grundstock war eine Präsentation, die ich schon vor Jahren für eine Lesung erstellt habe. Eine solche Präsentation musste natürlich von Grund auf umgebaut werden, um kurz, recht schnell und unterhaltsamer zu sein als eine Bildershow, die eher als Hintergrund einer Lesung dient.
Mein Facebook-Freund Akira Arenth gab mir einen Programmtipp, und ich lud mir das Programm herunter und eignete es mir an einem Nachmittag an. Vor dem Einbetten der Musik hatte ich noch ein wenig Respekt, und tatsächlich sind leider Fugen zwischen den Stücken entstanden, ich muss mich also auch noch dranmachen, das Schneiden von Musik zu erlernen, das Montieren in Audacity, und dann die Spur in den Trailer einbauen.
Aber bis dahin hoffe ich, dass es auch so geht.
Der 19 Jahre alte Iván, der in einer Rechtsdiktatur in einer Plattenbausiedlung lebt, baut sich mit Teilen vom Schwarzmarkt ein Radio, um den Piratensender der gefährlichen und doch attraktiven Homsarecs zu hören, einer Menschenrasse, gegen die Iváns Regierung nichts unternehmen kann, weil sie so wehrhaft sind. Zum Leidwesen der Regierung. Diese will wenigstens verhindern, dass die Jugendlichen für die Homsarecs attraktiv sind.
Grundstock war eine Präsentation, die ich schon vor Jahren für eine Lesung erstellt habe. Eine solche Präsentation musste natürlich von Grund auf umgebaut werden, um kurz, recht schnell und unterhaltsamer zu sein als eine Bildershow, die eher als Hintergrund einer Lesung dient.
Mein Facebook-Freund Akira Arenth gab mir einen Programmtipp, und ich lud mir das Programm herunter und eignete es mir an einem Nachmittag an. Vor dem Einbetten der Musik hatte ich noch ein wenig Respekt, und tatsächlich sind leider Fugen zwischen den Stücken entstanden, ich muss mich also auch noch dranmachen, das Schneiden von Musik zu erlernen, das Montieren in Audacity, und dann die Spur in den Trailer einbauen.
Aber bis dahin hoffe ich, dass es auch so geht.
Der 19 Jahre alte Iván, der in einer Rechtsdiktatur in einer Plattenbausiedlung lebt, baut sich mit Teilen vom Schwarzmarkt ein Radio, um den Piratensender der gefährlichen und doch attraktiven Homsarecs zu hören, einer Menschenrasse, gegen die Iváns Regierung nichts unternehmen kann, weil sie so wehrhaft sind. Zum Leidwesen der Regierung. Diese will wenigstens verhindern, dass die Jugendlichen für die Homsarecs attraktiv sind.
Darum herrscht ein strenger Zwang zur Anpassung. Doch Iván sehnt sich
nach wirklicher Musik und hat sich deshalb ein Radio gebaut.
Iván weiß aber, wo Homsarecs wohnen.
Und sie leben in Saus und Braus.
Denn für Iván ist dieser Besuch eine Offenbarung.
Und überraschend wird ihm klar, dass sein regierungskritischer Vater
längst über die Verfemten Bescheid weiß.
Dienstag, 26. März 2019
Leseprobe: Dox findet das Archiv der Zöpfe
Amba/Dox ist ein junger Kriegerschüler und Schüler des Zaren von Weliki Nowgorod. Er neigt zu Visionen.
Auch diese Geschichte spielt in etwa unserer Zeit in einer Parallelgesellschaft. Lingo Real ist eine Art Esperanto dieser Minderheit. Nur Amba und Nanajez (der Zar) gehören dazu. Die übrigen Personen, die hier auftreten, sind "normale" Menschen, sie gehören zum Archäologenteam des Historischen Museums.
Auch diese Geschichte spielt in etwa unserer Zeit in einer Parallelgesellschaft. Lingo Real ist eine Art Esperanto dieser Minderheit. Nur Amba und Nanajez (der Zar) gehören dazu. Die übrigen Personen, die hier auftreten, sind "normale" Menschen, sie gehören zum Archäologenteam des Historischen Museums.
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Sergej, der eine Latzhose mit Werkzeugen trug, ging voraus, stieg hinab und machte viele Fotos. Er hatte auch einen Besen mitgenommen, den trug ich solange. Auf dem Treppenabsatz wartete ich, bis er die Treppe hinter sich gelassen hatte, dann erst folgte ich. Podmorskij hatte ein Funkgerät dabei, das ihn mit Ludmilla verband, und Taschenlampen hatten wir nun auch.
Sergej, der eine Latzhose mit Werkzeugen trug, ging voraus, stieg hinab und machte viele Fotos. Er hatte auch einen Besen mitgenommen, den trug ich solange. Auf dem Treppenabsatz wartete ich, bis er die Treppe hinter sich gelassen hatte, dann erst folgte ich. Podmorskij hatte ein Funkgerät dabei, das ihn mit Ludmilla verband, und Taschenlampen hatten wir nun auch.
Wir spazierten vorsichtig über die grauen
Bohlen. Dicker Staub lag auch hier.
Angeblich war die Basis des Turms aus Mauerwerk, und der Hohlraum sei mit
Schutt gefüllt worden.
Ich versuchte, die Stelle zu finden, wo ich durch
den Spalt geschaut hatte. Aber die Bretter schlossen dicht aneinander, so dass
es nirgends möglich war, in den Raum unter ihnen hineinzusehen.
»Heben wir doch eine Bohle an, die sind nicht
lang«, schlug Sergej vor. Zur Sicherung der Fakten machte er erst einmal eine
Reihe Fotos. Dann hebelte er eine Bohle aus ihrem Lager, indem er einen großen,
dicken Schraubenzieher benutzte, und hob zusammen mit mir das Brett vorsichtig
hoch. Der Direktor leuchtete uns mit einer starken Taschenlampe. Eine
Staubwolke wirbelte auf, tanzte einen Funkenreigen im Lichtstrahl der
Taschenlampe und raubte mir den Atem.
Und da waren sie, die Kästen oder Kartons, auch
das vor Staub nicht erkennbar. Aufgetürmt, ebenfalls dick mit Staub bedeckt,
erreichten sie fast die Decke des Raums.
»Ah, da sind sie ja«, sagte ich erfreut, »und da
ist der Kasten mit der Jahreszahl 1696.«
Ich wischte den Staub mit dem Besen weg, ehe
Protest kommen konnte, und die Zahl wurde sichtbar.
Podmorskij starrte mich fassungslos an.
»Woher wusstest du das?«
»Ich habe durch den Spalt geschaut«, antwortete
ich.
»Da war nichts zu sehen!«, widersprach er, »die
Bretter liegen dicht an dicht, und auch das Licht hätte nicht gereicht.«
»Sollten wir einen zur Probe bergen?« schlug ich
vor, um von dem Phänomen abzulenken.
Der Blick hinunter in den Raum machte mich
schwindelig. Es mochten wohl 3 Meter Raumhöhe sein, die uns vom Boden der
Kammer trennten, und nahmen vielleicht die gesamte Fläche der Turmbasis ein. Wir
entfernten das zweite Brett, legten die beiden quer über die Öffnung und hoben
den Karton heraus.
Es war kein Karton, sondern ein solider Holzkasten von
einigen Kilo Gewicht. Wir verschlossen den Boden wieder mit den Dielen und
trugen den Kasten zur Treppe. Wir mussten sehr vorsichtig gehen, denn die
Bretter wippten unter dem nun größeren Gewicht gefährlich. Ich war heilfroh,
als wir die Treppe hinter uns hatten. Zum Glück besaß der Kasten Tragegriffe an
den Schmalseiten. Da meine Atemnot sich verschlimmerte, bestanden die beiden
anderen Männer darauf, das Fundstück zu tragen, und so erreichten wir unter
Schnaufen und Keuchen die Tür.
Ludmilla und Nanajez hatten bereits einen der
Tische aufgebaut, die an der Wand bereitgestanden hatten, und die Kiste wurde abgesetzt.
Ludmilla hatte auch einen alten Staubsauger aufgetrieben, asthmatischer als
ich, und unter den wachsamen Augen der Wissenschaftler und fleißigem
Fotografieren wurde der Fund entstaubt. Sogar vom Staub verwahrten sie Proben,
um eine Pollenanalyse durchzuführen.
Und da war dann die Aufschrift auf dem Deckel zu
lesen, die vorher komplett vom Staub verdeckt gewesen war.
Nanajez übersetzte.
»Unseren Geliebten zum Gedenken verwahren wir hier
ihre letzte Gabe. Möge Gott ihnen gnädig sein und ihnen vergeben.
Petschory/Petseri/Petschur, Anno Domini 1612—1696.«
»Amba, Sie weinen ja!« rief Ludmilla gerührt. Denn
sie sah die nasse Spur, wie sie sich durch den Staub auf meinen Wangen zog,
»was um Himmelswillen ist das denn?«
»Es sind abgeschnittene Zöpfe unserer Toten«,
antwortete ich mit versagender Stimme.
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"Homsarecs!" 4: Amba und der Zar (Arbeitstitel)
#Homsarecs #urbanfantasy
"Homsarecs!" 4: Amba und der Zar (Arbeitstitel)
#Homsarecs #urbanfantasy
Dienstag, 12. März 2019
Der Zar und der Priester
»Wann wird er bestattet?« fragte der Zar.
»In zehn Tagen«, sagte der Priester, »so hat er es
angeordnet in seinen letzten Stunden. Wir glaubten noch, wir könnten ihn
retten, aber dann ging es ganz schnell. Er hat Papiere für Sie hinterlassen,
sie sind an ‘seinen Nachfolger, den neuen Zaren’ adressiert, das sind Sie
doch?«
Nanajez zog seine Akkreditierung hervor und legte
sie auf den Tisch, der Mönch prüfte sie.
»Meinen Glückwunsch«, sagte er, »Sie wissen, wir
sind nicht mit allem einverstanden, was Ihren Lebensstil betrifft, das macht es
uns nicht leicht, Sie als einen Zaren anzuerkennen.«
»Ich maße mir nicht an, Zar aller Reußen zu sein,
sondern nur der unseres kleinen, seltsamen Volkes, ehrwürdiger Vater«, sagte
Nanajez leise und in demütiger Haltung.
»Unser aller Zar ist Christus. Entscheidend
ist, ob wir alle Gutes tun«, fuhr der Priester fort, »hier sind die Dokumente,
ich wünsche Ihnen eine glückliche Hand.«
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