Mittwoch, 13. Juni 2018

Staatsgast


#LoveMyVillain


14. Wie lebst du? Beschreibe, wie es dort aussieht.

Ich habe viele Jahre nur in Kasernen gelebt. Ein Heim hatte ich nicht mehr. Als Minister habe ich zwar eine Wohnung, aber ich bewohne sie kaum, weil ich ständig auf Reisen bin. Inzwischen lebe ich die meiste Zeit in einem Gästehaus des Dogen, es ist relativ bescheiden eingerichtet, äußerst solide, und es verhindert, dass ich ohne Erlaubnis und Wache ausgehe. 

So besorgt sind die Homsarecs um meine Sicherheit. Aus meinem Apartement komme ich über einen schmalen Gang und eine berühmte Brücke in den Dogenpalast, wenn der Doge meinen politischen Rat braucht. Meine Kenntnisse über Geheimdienste und Machtstrukturen sind für ihn von großem Nutzen. Die Umgebung ist einer der schönsten Plätze der Welt, und wenn ich Ausgang habe, sind zwei Amazonen an meiner Seite — männliche Wachen wären mir lieber —, die die Stadt vor mir beschützen und mich vor der Stadt. 
Denn es wäre nicht abwegig, wenn doch mal jemand versuchen würde, die Welt von mir zu befreien. Schließlich habe ich ihrem Messias Iván mehr als einmal übel mitgespielt.
Ein solcher Ausgang führt mich meist in ein einfaches Restaurant, wo ich unter Bewachung esse, dann wäre eine Ausfahrt zu den Inseln möglich oder ein Rundgang zu den Gärten, die idyllisch an einer Promenade mit Balustraden gelegen sind. Ich plane auch, wieder Sport zu treiben. 
Doktor Mani meint, meine Kräfte seien nach den zwei Jahren Wachkoma gut wiedergekehrt, und ich könnte es probieren, um die Zwiebel- und Kohlfelder von St. Erasmo meine Runden zu drehen. Ich kann es kaum erwarten.

Dienstag, 12. Juni 2018

Challenge Halbzeit


                          1.         #LoveMyVillain
14.
Gruppierung -- gehörst du zu einer bestimmten Gruppierung? Rebellen, Regierung, Magiergilde, düsterer Kult?

Ich wurde nach meiner Befreiung aus der Hand der Homsarecs, nachdem ich die Vergiftung auskuriert hatte, in die Rotten aufgenommen, die damals Stoßtrupp der Gerechtigkeitspartei waren. Im Kampf gegen die Demokratie und in der Errichtung der Volksrepublik Deutschland machte ich Karriere und wurde Chef des Geheimdienstes und Innenminister. Als solcher musste ich viel im Verborgenen arbeiten, mich maskieren, andere Identitäten vorgeben und konspirativ vorgehen. Die anderen Mitglieder der Regierung wissen gar nicht, wie wenig sie mir eigentlich trauen dürften. Der eine, Edgar, ist so ein netter Idealist; seinen Sohn Karl Josef habe ich als eine Art Patenkind angenommen und hätte ihn gern in meinen politischen Künsten ausgebildet; leider kriegten die Homsarecs ihn dann in die Finger, und ein paar Wochen später lief er im Fummel herum. Ich habe getobt! Das stramme Kerlchen, er hätte der tragende Pfeiler meines Staates im Staate werden sollen! Trotzdem. Ich habe die Fäden in der Hand. Ich BIN die Untergrundorganisation. An Magie glaube ich nicht, nur an beeinflussbare Köpfe. Düstere Kulte sind mir höchst suspekt. Meine Rotten mussten eine ganze Zeitlang im Verborgenen aktiv sein. In Sukent befreiten sie vor 25 Jahren Entführte, auch dabei blieben sie getarnt. Aber offen aufzumarschieren ist für mich das Wahre. Beeindrucken statt rumdrucksen, Einschüchtern statt ausweichen, das ist die Devise.

Freitag, 1. Juni 2018

#LoveMyVillain #Astrologie

Auffallend ist die Betonung von skorpionischen Eigenschaften: Der Pluto im ersten Haus passt zu der Sonne und Mars im Skorpion wie auch zu dem Mond im achten Haus, der den Emotionen leicht einen Touch von Besessenheit verleiht. Der Saturn am höchsten Punkt ist traditionell "Große Ehre und tiefer Fall", was sich hier absolut verwirklichen wird. Er bildet eine Opposition zu Merkur, der im Exil ist, das heißt, das Wissen wird nicht ohne Mühe erworben, ist aber umso solider und mit einem sehr guten Langzeitgedächtnis verbunden, wenn der Eigner es durch Übung trainiert.
Das Quadrat von Pluto zu Jupiter zeigt, dass der Eigner seine Macht ins Unfassliche vergrößern möchte. Er wird keine Mittel scheuen, um das zu erreichen, was auch materiell erstrebenswert scheint.
Der Eigner kann extrem verletzend sein, besonders Frauen gegenüber. Damit verletzt er aber auch sich selber. Seine Erotik ist gekennzeichnet von Flüchtigkeit, Sex mit Kameraden ist ihm weit lieber als feste Beziehungen. Merkur ist End-Dispositor. Die Beschlüsse in diesem Leben sind sämtlich rational untermauert. Wenn sowohl Pluto als auch Merkur so großen Einfluss haben, dominiert List, Klugheit und zusammen mit dem verletzten Mond vermutlich auch ein Mangel an Mitgefühl. Dieser Mann hat es in der Hand, ob er gefährlich sein oder seinen Verstand in den Dienst von höheren Zielen stellen will.
(Pitro Krasnov Gurian, Hauptwidersacher von Iván in "Homsarecs! Band 1: Schicksal und Verbrechen")

Freitag, 18. Mai 2018

Mein erster Versuch mit Schabekarton

Eine schon alte, aber nicht sehr bekannte künstlerische Technik ist Schabekarton, Englisch "scraperboard". Es ist ein mit weißer Kreidefarbe grundierter Karton, der danach mit einer Schicht schwarzer Tusche überzogen wurde.  Dies ist mein erster Versuch mit dem künstlerischen Mittel.
Die Krodingerin Hayalet flüchtet in Panik, als sie entdeckt, daß sie von einem Menschen beobachtet wird.

Montag, 7. Mai 2018

Sahnige Entdeckung: Violet Mascarpone

"Nachtpark"

Ein sehr schönes Buch ist dieser Autorin geglückt, das ich in einer den kommenden SCHLAGZEILEN rezensieren darf. Auch sie gehört zu den schreibenden Frauen, die sich auf das Gebiet männlicher Homosexualität wagen; ich berichtete schon früher über dieses durchaus auch umstrittene Thema. Meiner Rezension werde ich hier nicht vorgreifen, außer, daß das Buch mir sehr gut gefallen hat.
Violet, deutschsprachige Autorin aus dem Bergischen Land, hat mit Kolleginnen wie Kooky Rooster und Jutta Ahrens gemeinsam, daß sie einen schönen Plot geschrieben hat, der die ebenfalls in reichem Maß enthaltenen erotischen Szenen sinnvoll einbettet und sie aus dem Bereich von Selbstzweck heraushebt.

Mittwoch, 2. Mai 2018

Kooky Rooster

Was ich auch von ihr lese, ich stelle keine Wiederholungen fest. Außer vielleicht bei den sexuellen Praktiken, bei denen die Varianten naturgemäß irgendwann alle erzählt sind, enttäuscht sie nicht in Sachen Erfindungsreichtum.
Die Wiederkehrer
beglücken mich wie in fast allen ihren Büchern durch herrliche Einfälle. Solche schnoddrigen Schutzengel, die Harley fahren und saufen, habe ich mir schon lange gewünscht. Und ohne Bruch und ohne Zynismus kleidet sie herzzerreißendes Liebesleid in diesen humoristischen Rahmen.
Ich las ihre eigene Aussage, sie könne aufgrund der Rahmenbedingungen -- laute Mitbewohner im Haus -- im Moment keine Romane mehr schreiben und halte sich jetzt mit Lektorentätigkeit über Wasser. Ich bete zu ihrem schnoddrigen Schutzengel, dass er es wieder möglich macht und ihr die Ruhe zum Arbeiten schenkt.

Mittwoch, 25. April 2018

Geile Lektüre

Ein schwuler BDSM-Roman einer amerikanischen Autorin ist sehr zu empfehlen. Absolut korrekt vom Standpunkt von SSC, sehr detailliert beschriebene, sehr sexy Session. Liebevoll dabei --wie wir Sadomasochisten es eben mögen! Ich bin erst relativ am Anfang. Aber das ist genau die Art zu spielen, wie ich sie geliebt habe --  halt mit dem Unterschied, dass ich eine Frau bin.
Update: Nachdem ich es nun durchgelesen habe, bin ich vom Plot enttäuscht. Viele Chancen auf interessante Verknüpfungen sind vergeben worden, vor allem die weiblichen Charaktere bleiben sehr flach und wenig konturiert; die Handlung wird gerade zum Ende hin nicht sehr folgerichtig. Es ging der Autorin merklich hauptsächlich um den pornografischen Anteil.

Donnerstag, 5. April 2018

Weht nun ein neuer Wind?

FetLife und andere Portale ziehen die Schraube enger. Das wird durch die neuen Gesetzesvorhaben SESTA & FOSTA bewirkt, die zur Zeit diskutiert werden und die offenbar den Puritanismus aus der Mottenkiste holen sollen. Das ist bedenklich, denn diese Veränderungen betreffen alle Nutzer der Portale, aber es gibt kaum Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren. Klar, da gehen demokratische Rechte den Bach runter. Wir werden erst wieder eine Begeisterung für Demokratie sehen, wenn alle verstehen, was es bedeutet, wenn scheinbar selbstverständliche Freiheiten verloren gehen.
Niemand führt so inflationär das Wort "freedom" im Munde wie die Wortführer der USA, und niemand geht so unsensibel mit den Freiheiten der eigenen Verbündeten um.
Wir haben das anderwo diskutiert, Freunde, Feinde und ich. Allerdings finde ich, dass Panik nicht sein muss. Denn wenn wir die reale BDSM-Szene weiter ausbauen, wie es früher schon der Fall war, müssen wir uns darum nicht groß kümmern. Die Online-Kontakte werden ebenfalls ihre Erscheinungsform verändern, neue Bezeichnungen werden die Filter im Netz umgehen, und ich fände es keinen Schaden, wenn es insgesamt ein wenig dezenter zugehen würde, auch wenn man es nach wie vor im realen Leben mit der gleichen Leidenschaft treibt. Heimlichkeit birgt natürlich Gefahren, und die Öffentlichkeit war ein Sicherheitsfaktor und hat geholfen, diese Variante der Liebe von ihrem Nimbus des verboten Sündigen und sogar Verbrecherischen zu befreien. Aber ich glaube an den Ideenreichtum des Menschen, wenn ihn eine Sehnsucht beflügelt, und Sehnsucht habe ich zuletzt viel weniger erlebt als Sattheit. Das jederzeit mühelos Erreichbare verliert seinen Reiz. Die Romantik verfliegt. In der Internet-Szene haben sich Leute breitgemacht, die mit unserer Beschreibung von BDSM nichts mehr zu tun haben, ja, die Ansichten äußern, die verraten, dass sie BD, SM und D/s sogar eher verachten. Die Attribute unserer Leidenschaft sind zu bedeutungslosem Dekor für eher banale Varianten von Sex verkommen. Und für einige geht es nur und nur um Geld. Vor allem diese rein im Internet agierenden Geldherrinnen missbrauchen die Kennzeichen und die Vokabeln des BDSM, um daraus ein sinnentleertes Zerrbild zu machen. Solche Kräfte gehören nicht in die Portale, und ich finde es richtig, dass FetLife sich dagegen zur Wehr setzt.
Haben sich nicht manche vertraulich geäußert, sie würden es vermissen, so ein wenig im Verborgenen zu agieren, das sei ihnen lieber als die Banalisierung der Internet-Gruppen? Voilà, da ist es wieder.

Tag 31: Was sind deine nächsten Ziele, und welche Schritte stehen dir als Nächstes bevor?

  #charactersofoctober #desschreiberswildeträume Fido: Mein Ziel ist es, den Kurs der Annäherung von Menschen und Thieren weiter zu verfo...