Mittwoch, 1. November 2023

Tag 22: Welche Symbole würdest du für dein Wappen wählen?

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Hieronymus: Ein offenes Buch mit einer Feder und einem Pfeil für meinen zweiten Namen »Sebastian«, gerahmt von einem Greif, welcher für die Zunft der Drucker und Schreiber steht, sowie eine Sphinx, welche die Geheimnisse hütet, denn ich bin ein Sekretär. Oberhalb in Blau/Gold mit goldenem Mast eine entflammte Fahne, die meinen Nachnamen »Lohebrannt« darstellt. Dazu ein Schwan, der für meine Heimatstadt Aachen steht. 


Auf dem Buch erscheint in blauer Tinte das Motto »DI DOMAN’ NON C’È CERTEZZA«, »Über das Morgen gibt es keine Sicherheit« aus dem Gedicht von Lorenzo di Medici. Das Schild ist links schwarz mit weißem Rahmen für den Deutschen Ritterorden, rechts Gold mit blauem Rahmen für Schweden.
 

Fido: >Mein Wappen zeigt Hellebarde und Bogen und Pfeile, darüber schwimmt ein silberner Delphin, der für meinen Namen »del Mare« steht. Auf der linken Seite ein roter Hirsch, der den Namen »Sylvester«, »Waldmann« symbolisiert. Rechts streckt sich ein bunter Hund, der das Zeichen des »Fidelis« ist. Die blauen Felder mit goldenem Rahmen stehen für Schweden, die schwarzen mit weißem Rahmen für den deutschen Ritterorden.

Tag 21: Was wünschst du deinem besten Freund?

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Hieronymus: Mein bester Freund ist Fidos Vater.
Fidos Vater ist just einer gesundheitlichen Krise entkommen. Die Thiere, sagt man, leben ja nicht lange; und so fiel auch er in dieses heftige Fieber, als er 45 Jahre alt war. Wir brachten ihn so schnell wir konnten ins Kloster nach Petschory. Dort wurde er in einer kühlen Höhle zu Bett gelegt und ruht dort in einem Zustand, den die Mönche hier das »heilige Koma« nennen. Man hört keinen Herzschlag und spürt keinen Atem. Es heißt, dass viele hier überleben, da die Mönche vielerlei Arzneyen kennen. 

Die schreckhaften Thiere sind nicht recht fähig, diese Krise geduldig abzuwarten. Es hat mich allerlei Überredung gekostet, meinen Fido zu beruhigen. So bete ich für zwei, für meinen lieben Haigur, dem ich verdanke, dass er mich von dummen Hemmungen befreit hat, die meiner Liebe zu Fido im Weg waren. Und ich wünsche meinem Fido, dass sein Vater vom Krankenlager aufstehen und noch die Jahre leben wird, die das Geschick meinen Thieren schenken mag.


 

Tag 20: Was würdest du mit 1 Million Euro machen?

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Hieronymus:
Was wäre der Gegenwert zu meiner Zeit gewesen? Heute bekommt man dafür ein großes Haus für mindestens zwei Familien. Ich würde also eine Stiftung gründen, die besonders schwer betroffenen Frauen mit Kindern eine Unterkunft und Speisung bietet. Sie wären sicher schon für ein kleineres Zimmer dankbar. Ich sah, dass man für diese 1 Million 500.000 einfache Brote würde kaufen können.
Alles Leid wird man nicht damit lindern können, aber vielleicht auch andere anregen, mildtätig zu sein.


Tag 19: Was bedeutet dir Treue? Bist du selbst treu?

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Hieronymus: Eine fabelhafte Gelegenheit, um Klischees zu schreiben oder über Treue nachzudenken. 
Fido: Nicht wahr? 
Hieronymus: Jetzt guck nicht so komisch. Ich weiß, dass du treu bist. 
Fido: Ich muss immer lachen, wenn Leute sagen, sie würden sich selbst treu bleiben. Was denkst du? 
Hieronymus: Nichts ist so beständig wie der Wandel. Sich zu verändern heißt, sich treu zu bleiben. 
Fido: Das, mein Freund, bewundere ich so an dir, dass du der inneren Notwendigkeit folgst.




Tag 18: Welche Eigenschaften muss eine Person haben, damit du an sie dein Herz verlierst?

Fido: Ein wehrloser, kleiner Mensch zu sein, der sich im Bett verhält, als würde man ihm die peinlichsten Geständnisse abpressen.
Hieronymus: Pfui! Vor allen Leuten sagst du so etwas. Und mich klein zu nennen! Was hat mich geritten, mir dich an den Hals zu hängen?
Fido: Lieber Herr, du bist mit deiner Silberflasche zu mir auf den Wehrgang gestiegen, um mir einen Trunk zu bieten. Niemand, der mich dort in voller Pracht meiner schweren Kürass gesehen, kam je auf die Idee. Also liebte ich dich sofort. Und du?
Hieronymus: Es ist die Freiheit deines Gebahrens, was mich sofort zu dir zog. Ihr Thiere seid so frei von falscher Scham und auch von Dünkel. Und als ich nach dem Überfall deiner Pflege bedurfte...

Fido: Reden wir nicht davon, dein geschlagener Kopf schmerzte auch mich.


 


Tag 17: Wann ist eine Lüge gerechtfertigt?

Hieronymus:
Nun ist es wieder an mir zu antworten, denn Fido kann nicht lügen, will es auch nicht können und weiß, dass es im Kreise von Seinesgleichen nicht möglich ist. Ich hingegen habe viele brenzlige Situationen erlebt, in der nur eine Lüge die Rettung war. Soll man marodierenden Landsknechten sagen, wo das Korn, das Silber oder die halbwüchsige Tochter versteckt ist? In solcher Lage ist es rettend, richtig und moralisch zu lügen, also absolut gerechtfertigt.
Die Thiere haben in solchen Situationen andere Mittel. Sie würden sagen: »Mein Silber ist unter den Dielen, komm und hol’s dir.« Und würden den, der es versucht, in Stücke hauen. Wiederum kann ihre Ehrlichkeit sie in schlimme Lagen bringen, doch wissen sie nicht, wie man lügt.

 


16. Tag: Was würdest du niemals verzeihen?

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Fido: Heute antworte ich einmal an Stelle meines lieben Hieronymus, weil der alles verzeiht und daher der Beantwortung entbunden ist.


Hieronymus: Mir würde vielleicht etwas einfallen, aber ich muss lange nachdenken...

Fido: Tu das, inzwischen unterhalte ich mich mit diesem verdammt schneidigen Marquis. Eine Augenweide von Mann... Jaja, Roni, er kommt gleich nach dir, mein Schatz. -- Also: Ich kann nicht verzeihen, wenn jemand uns Thieren gegenüber hinterlistig ist. Man weiß vielleicht, dass wir Thiere telepathisch kommunizieren, wenn wir einander nicht nah genug sind, um zu sprechen. Das heißt natürlich, dass es unsinnig ist, wenn wir einander belügen würden, wir durchschauen das. Nun kann man sich auch dagegen verschließen, "gelesen" zu werden. Das gilt unter uns als unhöflich. Die meisten Nicht-Thiere wissen nicht, wie das geht. Viele wissen auch nicht, dass wir sie lesen. Wir sind gutwillig, aber oft auch naiv, das weiß ich von Hieronymus und auch von dem Popen, der mich von meinem 7. bis zum 14. Jahr erzogen hat.

Wenn aber einer sich gegen uns verschließt und uns dann in die Irre führt, böse Absichten versteckt, uns oder einem uns lieben Menschen zu schaden trachtet, während wir unsere Gedanken offenlegen -- dann hat er auf immer den Todfeind in uns.


Tag 15: Wenn du ins Exil müsstest, welches Land oder welcher Ort wäre für dich die schlimmste Strafe?

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Hieronymus:

Als Streiter für Schweden sah ich einige Orte in Teutschland, auch Österreich; später, nachdem ich dem Kaufmann in Lübeck diente, bereiste ich auch Orte, da der Dannebrog wehte, wie Altona oder Schleswig, doch dies nur kurz, da die Dänen wieder mit den Schweden aneinandergerieten. Um einige Waren in Sicherheit zu bringen, sandte mich mein Brotherr nach Estland, wo die Herrschaft Schwedens stabil war.

Nach Russland entführt, sah ich auch manche Orte im Norden des Zarenreichs, auch das große und mächtige Nowgorod ("weliki" heißet ja "groß"). Dort erfuhr ich jedoch eine Behandlung, nach der es mir nicht just glücklich schien, in diesem Lande zu weilen; und auch meine Verschleppung weiter in den Norden, wiewohl in der Gegenwart des schönen Aryol, machte die Sache nicht besser. Somit küre ich Russland als den Gewinner meiner Wahl des Landes, das zu meiden ich mich zuförderst bemühe.

 

Tag 31: Was sind deine nächsten Ziele, und welche Schritte stehen dir als Nächstes bevor?

  #charactersofoctober #desschreiberswildeträume Fido: Mein Ziel ist es, den Kurs der Annäherung von Menschen und Thieren weiter zu verfo...