Wir ‘Thiere’ sind gierige Wesen, nur von Verlangen getrieben, und das wird uns so viel Leiden verschaffen. Wem würde er opfern? An Götter glaubte er nicht. "Wir sind die göttlichen Thiere. Euch, Brüder, schenke ich mich."
Er ritzte sein Handgelenk an. Blut sprang hervor. Es rann auf den Waldboden. Sofort waren Ameisen da, sofort schwirrten Fliegen herbei und sammelten sich um die kleine Lache, die entstanden war. Zu ihm wollten sie auch, er wehrte sie ab.
‚Vielleicht ist das der Sinn meines verpfuschten Lebens‘, dachte er, ‚dann bin ich weg und kann das Leben der anderen nicht mehr kaputtmachen. Und ein paar Wesen kriegen was zu essen. Ich müsste alle auf diese Weise füttern. Alle hungernden Wesen, Menschen und Tiere. Wir haben nur genommen. Nun ist es Zeit zu geben.‘
Er wusste, dass er nicht leicht sterben würde. ‚Um einen wie uns zu töten, muss man schon den Kopf abschlagen‘, dachte er mit einem grimmigen Lachen. Und er würde auch nicht leicht das Bewusstsein verlieren. Er würde also in der Lage sein, seinem Sterben in Ruhe zuzusehen, bis er jenseits von Rettung wäre, und dann käme wirklicher Schlaf, wirkliche Ruhe, das Ende von Leiden, Stille.
Er machte noch einen Schnitt.
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