Hieronymus Lohebrannt:
Mich treibt nichts, mich zu verehelichen und Kinder zu zeugen. Ob es nun die Härten des Kriegs waren, die mich lehrten, lieber einen tüchtigen Kameraden im Arm zu halten? Die ständige Gegenwart eines Weibes ist mir ärgerlich, die Hauswirtin in meiner Wohnung widmet sich ihren Pflichten bei Tag. Das genügt. Mir ist lieber, dass die Weiber mein Bett meiden.
Hätte ich aber Kinder, so würde ich sie lehren, in allem darauf zu achten, niemandem Schaden zu tun, nicht Mensch noch Tier zu verletzen. Die Not mag gebieten zu fischen, zu jagen oder zu schlachten, darin sollen sie Maß halten und es nicht begehren.
Sie sollen aber auch nicht ihr eigen Glück schmälern um einer hohlen Moral willen. So leben doch die Leute in fernen Ländern zufrieden und sittsam, wiewohl sie keine Kleider tragen, dies berichtete mir ein Kamerad, den es einmal nach Portugiesisch-America verschlug. Die Patres sehen sehr darauf, dass diese Wilden Kleider bekämen; doch würden sie davon krank und stürben. Darum sollen meine Kinder, so ich sie hätte, freie und vernünftige Menschen sein, die ein jedes Geschöpf nach dessen eigenem Willen und Gesetz leben lassen wollten.
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Zum Zeitgeist: "Weib" war damals keineswegs abwertend, sondern bedeutete das, was wir mit "Frau" ausdrücken. Das Wort "Frau" war für höhergestellte, z.B. Adelige oder Heilige reserviert -- "Unsere Liebe Frau" war Maria, die Mutter Jesu.
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