Mittwoch, 4. Oktober 2023

Tag 5: Was sollten Kinder unbedingt lernen? Was möchtest du deinen eigenen weitergeben?

 

Hieronymus Lohebrannt:
Mich treibt nichts, mich zu verehelichen und Kinder zu zeugen. Ob es nun die Härten des Kriegs waren, die mich lehrten, lieber einen tüchtigen Kameraden im Arm zu halten? Die ständige Gegenwart eines Weibes ist mir ärgerlich, die Hauswirtin in meiner Wohnung widmet sich ihren Pflichten bei Tag. Das genügt. Mir ist lieber, dass die Weiber mein Bett meiden.
Hätte ich aber Kinder, so würde ich sie lehren, in allem darauf zu achten, niemandem Schaden zu tun, nicht Mensch noch Tier zu verletzen. Die Not mag gebieten zu fischen, zu jagen oder zu schlachten, darin sollen sie Maß halten und es nicht begehren.
Sie sollen aber auch nicht ihr eigen Glück schmälern um einer hohlen Moral willen. So leben doch die Leute in fernen Ländern zufrieden und sittsam, wiewohl sie keine Kleider tragen, dies berichtete mir ein Kamerad, den es einmal nach Portugiesisch-America verschlug. Die Patres sehen sehr darauf, dass diese Wilden Kleider bekämen; doch würden sie davon krank und stürben. Darum sollen meine Kinder, so ich sie hätte, freie und vernünftige Menschen sein, die ein jedes Geschöpf nach dessen eigenem Willen und Gesetz leben lassen wollten.

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Zum Zeitgeist: "Weib" war damals keineswegs abwertend, sondern bedeutete das, was wir mit "Frau" ausdrücken. Das Wort "Frau" war für höhergestellte, z.B. Adelige oder Heilige reserviert -- "Unsere Liebe Frau" war Maria, die Mutter Jesu.

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Dienstag, 3. Oktober 2023

Tag 4: Worüber hast du mit deinem Vater heftig gestritten? Worüber mit deiner Mutter?

Barbara Drucker #desschreiberswildeträume
#charactersofoctober

Ach! Gäbe es nur Streit! So wüsste ich doch, dass sie noch leben. In der Zeit meiner Kindheit und Jugend gab es keinen Zweifel an der Autorität der Eltern, die Kinder schuldeten Gehorsam und wurden mit der Rute darüber belehrt, wenn es ihnen durch das Wort nicht einging. Nachdem ich nun in Visionen erfuhr, wie anders künftige Zeiten darin verfahren würden (und ich lernte, meine Visionen nicht zu bezweifeln), sah ich erschreckende Bilder von einer Jugend, die sich offen auflehnte und es an jeglichem Respect fehlen ließ. Sofort kam mir in den Sinn, dass auch dies nicht der richtige Weg sein könne, denn wie dumm ein Vater auch sein könnte, er hat seinem Sohne immerhin die Lebenserfahrung von 20 Jahren voraus, und 40, so der Sohn 20 wird. Er wird den Vater also nie an Weisheit einholen können, und ginge es auch nur um das Besohlen der Schuhe.
Meine Eltern verlor ich gar zu früh. Man zerrte mich ins Heer der Königlichen, die gegen die Kaiserlichen zogen; und als ich Jahre später meine Eltern suchte, fand ich nur Gräber, einen Ort für meine Tränen.
 

 

Schreibchallenge 3. Tag: Wer war dein wichtigster Lehrer?

 
Wie nun Aachen mehrheitlich von evangelischen Bürgern bewohnet ward, gab es Unruhen, welche durch die Kaiserlichen niedergeschlagen und die Aufrührer bestrafet wurden. Die Ausweisung der Protestanten betraf auch meine Familie, als ich acht Jahre zählte. Am neuen Orte wollten meine Eltern unbedingt, dass ich schön schriebe, und hatten sie wohl bemerket, dass ich schon mit 6 die Feder zu führen und gar zu schneiden verstand. Doch war mein erster Lehrer in der Aufregung und Umzug ins Exil verstorben. Allein, etwas lesen und schreiben lernen sollte ich wohl. Da fand sich ein Jesuit, der bereit war, mich zu unterrichten, ohne Aufhebens, damit es bei den Nachbarn nicht böses Blut gebe. So manches Mal verwünschte ich seine Strenge, da er mir keine "krummen Hunde" durchgehen ließ. Und ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich einen missratenen Buchstaben mit dem Federmesser wegschaben musste. Doch bin ich dem Pater Scoparius bis heute dankbar, dass er mich Gewissenhaftigkeit gelehret.
 
 

 

Montag, 2. Oktober 2023

Schreibchallenge 2. Tag: Wenn ich dir das erste Mal begegne, was fällt mir sofort an dir auf?


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Hieronymus Lohebrannt:
"Wenn ich mit wehender Straußenfeder am Hut das Rathaus verlasse, nachdem ich einen Tag lang konzentriert in schönster Schrift die Briefe des Gouverneurs an die Mächtigen Europas geschrieben habe, bemerke ich Blicke auf mir. Dabei ist die Auswahl an Farben, meinem Stand als königlichem Kalligraphen entsprechend, auf Schwarz und einen weißen Kragen beschränkt. Doch wird Ihnen meine flandrische Spitze auffallen und der schwarze Satin meines Wamses mit dem Muster von Akanthusblättern. Meinen Hut setze ich bewusst in Szene, den Winkel sorgfältig zurechtgerückt. Mein Überwurf schwingt bei jedem meiner flotten Schritte. Und ja: Die Rathauswache bemerkt mich!"
@Barbara Drucker/Aventiure Schreibcoaching

Sonntag, 1. Oktober 2023

Schreibchallenge Nr. 1

 


Tag 1: Unter welchen Namen kennt man dich und welche Rolle spielst du in deiner Geschichte?
Mein Name ist Hieronymus Sebastian Ernest Lohebrannt, geboren 1603, und ich bin der Protagonist, wenn auch nicht Ich-Erzähler, denn mein ausführendes Organ mit dem albernen Namen (*Danke!*) zieht es vor, die Ereignisse aus der Vogelperspektive zu beobachten. Greife ich späteren Fragen vor, wenn ich etwas über mich selbst erzähle? Ich stamme aus Aachen, aus einer Familie, die zur evangelischen Minderheit zählte, darum mussten wir fliehen, als ich noch ein Kind war. Ich war erst 15, als Krieg ausbrach. Viele meiner Generation mussten Willkür und Brutalität sehen, bevor ihnen auch nur die ersten Barthaare sprossen.
Auf dem Bilde sehet ihr, wie der Prager Fenstersturz die großen Umwälzungen eingeleitet.
@Barbara Drucker/Aventiure Schreibcoaching

Freitag, 1. September 2023

Das Buch, das Hieronymus geschrieben hat

... um seine geliebten Thiere und ihre Nachfahren zu warnen

 * * *

Elias schaute so gerade und fest in seine Augen, dass man hätte glauben können, dies alles hier sei die Wirklichkeit.

»Das ist eine wunderbare Idee«, sagte Elias, »ich werde die Basilosphäre befragen, wer der Prophet sein soll, auf den ich hindeuten werde. Einer wird in meiner Zeit auftreten. Aber das Buch werde ich in der Vergangenheit verstecken, ich denke, ich gehe so 185 Jahre zurück, und ich werde ein Buch schaffen, das einen Ausweg aufzeigt.«

»Wie wollen Sie das machen, Herr Elias?«

»Wenn Sie mir schwören, dass Sie es nicht verraten?«

»Bei meiner Treu, ich bin Sekretär. Geheimnisse sind mein Beruf.«

»Gute Antwort! Nun also: Ich werde altes Papier nehmen, einen Satz passender Lettern, vielleicht eine Baskerville, und werde das Buch mit historischer Druckerschwärze drucken, binden, schneiden, Vorsatzpapier schöpfen, Einbandpapier aus antiken Beständen wählen, verleimen, pressen. Ich werde mit Bleistift Bemer­kungen in Kurrentschrift darin verteilen und wohl ein Dutzend davon bei den Antiquaren einschmuggeln. Und dann werden wir abwarten.«

»Potzblitz. Sie sind wahrlich ein Ehrenbürger der Basilosphäre und – wenn es gelänge – der König der Fälscher.«

»Um meine Thiere zu retten.«

»Unsere Thiere.«

»Versteht sich.«

»Wir – gegen den Fluch.«

Elias streckte ihm die Hand hin. Hieronymus schlug ein. 

* * *  

Lilith Dandelion, Homsarecs! Des Schreibers wilde Träume
Roman, 508 Seiten, viele Illustrationen der Verfasserin  

Freitag, 11. August 2023

Grif besucht Hieronymus in der Sauna

https://homsarecs-galerie.blogspot.com/

Als Hieronymus eben daran dachte, dass Grif ihm doch einen Besuch versprochen, klopfte es leise.

Hieronymus erhob sich und näherte sich vorsichtig der Tür. Es war Grif, und er sah sich um, als er eintrat und verriegelte gleich hinter sich.

»Sind sie nun glücklich?« fragte Hieronymus, der sich nun eigentlich ein wenig gestört fühlte, aber auch froh, nicht mehr allein zu sein. Denn so, wie die Burschen da immer wilder wurden, war er froh, einen von ihnen bei sich zu haben, der anscheinend noch bei Verstand war.

»Sie sind unerträglich«, stöhnte Grif, sie haben sich vollgeschlagen, und jetzt zanken sie sich.« Er setzte sich auf einen der Stühle. »Du kannst froh sein, nicht dabei zu sein.«

»Werden sie sich nicht über dich ärgern?«

»Warum?«

»Weil du mir geholfen hast, mich zurückzuziehen.«

»Aber nein, das wollen die anderen auch, dass du deine Ruhe hast, da sind wir uns einig.«

»Worum ging es?« wollte Hieronymus eigentlich nicht wissen, aber er hatte den Wunsch, Grif sein Interesse zu erweisen.

»Um das Pferd und den Sattel. Aryol will den Sattel haben, aber Sokol sagt, er habe ihn schon Mägra versprochen, das ist einer der Nachbarn, die gerade bei uns sind. Und nun ist Mägra böse auf Sokol, weil Aryol ihn nicht hergibt, und da schlagen sie sich. Das kann dauern.«

»Wer schlägt sich, Aryol und Mägra?«

»Ja, und die Nachbarn sind auch auf verschiedenen Seiten, es geht auch um das Pferd, das jeder haben will.«

»Sie werden irgendwann wieder hier hereinwollen«, befürchtete Hieronymus, »ich kann doch nicht die ganze Nacht hier bleiben.«

»Doch. Sie wissen ja, dass du hier bist. Sie gehen zu den Nachbarn.«

»Aber wenn sie sich prügeln, wie geht das denn aus?« fragte Hieronymus besorgt.

Grif lachte. »Ein blaues Auge, ein ausgeschlagener Zahn… Aryol ist dafür Spezialist. Du hast ja gesehen, ihm ist gerade ein Zahn nachgewachsen, das macht er öfter.«

»Also harmlos?«

»Wir Thiere tun uns nichts ernstlich. Hast du je gehört, dass wir gegeneinander Krieg geführt hätten? Ich glaube nicht.«

Grif saß da und schaute auf das Essen auf dem Tisch.

Hieronymus fiel ein, dass er ihm nichts angeboten hatte, aber war er denn nicht auch satt? Vorsichtshalber fragte er ihn, ob er etwas davon essen wollte. »Ja, gern!« antwortete Grif und nahm sich ein Stück Brot und legte eine Scheibe Wildschweinspeck drauf.

Freitag, 26. Mai 2023

Die paradoxen Freuden in Albrecht Dürers Fantasien

„Jüngling und Henker”
von Albrecht Dürer, 1493

Zeitgeist oder mehr?

Der Maler und Grafiker aus Nürnberg, den viele als den größten deutschen Künstler der Renaissance ansehen, fertigte diese Zeichnung im Alter von 22 Jahren an. Über die Neigungen des begabten Menschen, der schon mit 13 Jahren die Technik des Silberstiftes beherrschte, wurde viel spekuliert; und eine auf griechisch verfasste, aber übersetzt völlig unzweideutige Aufforderung zu einer homosexuellen Penetration aus einem Brief seines Freundes Pirckheimer beseitigt alle Zweifel, dass die beiden mindestens gut aufgeklärt waren. Dass Albrecht ohne Kinder blieb, in der damaligen Zeit sehr ungewöhnlich, ist kein Beweis für außereheliche sexuelle Betätigung, wohl aber ist bekannt, dass er in Venedig die Furcht vor einer Ansteckung mit einer Lustseuche äußerte.
Diese Zeichnung jedoch, die er nach der Fertigstellung noch einmal überarbeitete, wie die Tintenanalyse ergab, vertieft die Erkenntnisse über sein Privatleben noch einmal, und eine Komponente taucht auf, die bislang in der Literatur noch nicht beachtet wurde.
Es scheint so etwas gegeben zu haben wie ein „Jus ultimae noctis”, einen Freibrief für den Henker, sich an dem Tags danach zu Enthauptenden gütlich zu tun, was sicherlich in erster Linie weibliche Delinquenten betraf.
Die Haltung des Henkers mit einer neugierig tastenden Hand auf der linken Schulter des Jünglings weist deutlich auf sein zärtliches Interesse; ein weiteres Detail der damaligen Männertracht ist ein wenig im Schatten versteckt, aber deutlich sichtbar im Zwischenraum zwischen Rumpf und Arm des jungen Mannes. Es ist die Braguette, die Schamkapsel, die das Geschlechtsteil mehr betonte als verbarg, es zwar verhüllte, aber Raum ließ für protzige Auffüllung. „Brag” ist denn auch ein Verb im Englischen, das „protzen” oder „angeben” bedeutet.

Das ist keine Hinrichtung

Die Texte im Internet, die Bezug nehmen auf die homosexuelle Komponente in diesem Bild, liegen also offenbar nicht falsch. Es kommt für mich aber noch eine Feinheit hinzu. Anders als die übrigen Autoren schlage ich vor, dass diese Zeichnung sich durchaus nicht nur auf die Möglichkeiten der Henker in jener Zeit bezieht, sondern dass sie etwas aus dieser rauen Wirklichkeit sublimiert und in den Bereich der Fantasie hebt, was den Gedanken der Tötung aus dem Bild verbannt. Und der erste Punkt, an dem ich das festmache, ist der Ausdruck im Gesicht des Jünglings. Es ist das Entspannte darin, das Gelöste, das von keinerlei Todeserwartung spricht; auch wäre diese Situation in der Realität, ein Sex-Akt in der Nacht vor einer Hinrichtung, allenfalls ein Genuss für den Henker, während man sich kaum vorstellen kann, dass es für sein Opfer etwas anderes wäre als eine Vergewaltigung vor dem Hintergrund des nahen Todes, was einem schon den Spaß verderben kann.
Dieser Verurteilte wirkt in seiner Hingabe, seiner Gelöstheit auf keinen Fall wie einer, der in der Morgendämmerung auf den Richtplatz geht. Im Gegenteil, er wirkt auf mich eher wie jemand, der einer großen Sorge und Gefahr entkommen ist. Jemand, der dem Druck entgeht, den vielleicht der Gedanke plagte: „Es ist bei Todesstrafe verboten, das zu tun, du kommst in die Hölle, und alle werden dich hassen.” Er wirkt wie jemand, dem diese Last genommen wurde, und der Henker wird zum Beschützer, der ihn zu etwas führt, das er noch nicht kennt und auch ein wenig fürchtet, aber doch nur so viel fürchtet, dass es geil ist. Er drückt die Oberschenkel zusammen, seine Füße sind etwas verkrampft, die Zehen kringeln sich, als liefe der Nervenimpuls ganz durch ihn hindurch, und seine Arme, die eine Geste der Widerstandslosigkeit machen, sind dennoch nicht ohne Spannung. Sucht der nackte Fuß nicht sogar den Kontakt mit dem seines Herrschers? Gibt er ihm einen Anstups, „mach weiter”?
Es ist leicht zu denken, dass dieser junge Mann sich in einem Sub-Raum befindet, den Albrecht träumen kann, und sieht er mit seinen langen Locken, die mit einem Bändchen hochgebunden zu sein scheinen, nicht aus wie Albrecht selber? Und könnte der Henker nicht ein jugendlicher Pirckheimer sein, den Albrecht schon in jungen Jahren kannte und dem er sicher vertraute?
Die Schwingung von Top und Sub, die in diesem Bild liegt – symbolisiert durch das nur in der Vorstellung todbringende Schwert – scheint mir die homosexuelle Komponente deutlich zu überlagern. Auch eine Delinquentin, in gleicher Weise kniend und entblößt, würde die Fantasie der Betrachter entzünden, die hierfür empfänglich sind. Sie würden die Härte des langen, blanken, spitzen Schwertes in Beziehung setzen zu der Hand auf der nackten Schulter und diesen Gegensatz lustvoll kontemplieren. Das Schwert soll aber nicht geschwungen werden. Safe, sane, consensual und mit Happy End.

"Mein Agnes", 1494

Liebesehe oder Arrangement?
Ein Jahr nach Verfertigung dieser Zeichnung heiratet Dürer Agnes Frey. Sie war zwar nicht reich, gehörte aber zu einer Familie, die, im Gegensatz zu den Dürers, in Nürnberg schon lange sesshaft war. Die Kinderlosigkeit mag schlicht auf Unfruchtbarkeit beruhen. Die Ambivalenz, die es zwischen ihnen gab, lässt mich denken, dass sie einander gestanden, keinen Sex miteinander haben zu wollen, aber dass das Kloster für sie keine Option war? Dass sie als Konsequenz einen Deal hatten?
Dürer hat mit der Zeichnung von Henker und Jüngling  seinen Wünschen wohl in einer Weise Luft gemacht, die in der Tradition der symbolischen Verrätselung liegt. Wenn man in seiner Zeit, um 1500, die Dinge zwar umschrieb, aber doch drastische Worte fand, war das im 19. Jahrhundert gänzlich unsagbar, undenkbar. Man hat lange auch die Hinweise auf seine Beziehung zu Pirckheimer als eine Männerfreundschaft erklärt, die keinen physischen Vollzug fand. Ob das stimmt, werden wir nie wissen, möglich, dass es auch bei verbalen Kraftakten blieb. Wahrscheinlicher ist aber, dass sie nicht so zimperlich waren wie das Biedermeier.

Pirkheimer, 1524

Was wir wissen, ist, dass die Frau, die er auf einer Skizze liebevoll als „mein Agnes” benannte, auf Pirckheimer eifersüchtig war und ihn nicht mochte. Pirckheimer wiederum stellte in Aussicht, er werde Albrechts Frau beschlafen, was den Ehemann zu einer ziemlich gehässigen Antwort veranlasste, dass dürfe der Freund nicht tun, es sei denn, sie stürbe dran. Grobe Scherze, die es an Frauenfeindlichkeit nicht fehlen lassen, werfen ein Licht auf die handfeste Freundschaft von Männern, die alles über einander wussten, zusammen das Bordell besuchten und sich nichts zu denken verkniffen. Schwer vorzustellen, dass sie sich alles zu tun verkniffen. Kann man sich vorstellen, dass auch gezielte Zufügung von Schmerz in einem sexuellen Kontext darin Platz hatte? Warum hat in der Grafik „Männerbad” der eine Mann eine Blume in der Hand, der andere einen Striegel? Das, womit man Pferde auskämmt, ist ein recht martialisches Gerät, das durchaus geeignet ist, einen wohldosierbaren und kontrollierbaren Schmerz zuzufügen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Pirckheimer, statt zum Schwert, zum Striegel gegriffen hat, um sich mit Albrecht ein paar schöne Stunden zu machen.

https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/das-maennerbad

 http://www.queercn.de/dokumente/queercn_neuigkeiten_17.pdf

 https://www.nordbayern.de/2.5886/mann-oder-maid-wen-liebte-durer-1.1681543


Tag 31: Was sind deine nächsten Ziele, und welche Schritte stehen dir als Nächstes bevor?

  #charactersofoctober #desschreiberswildeträume Fido: Mein Ziel ist es, den Kurs der Annäherung von Menschen und Thieren weiter zu verfo...